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Das MoMA protestiert gegen Trump – mit Schweizer Künstlerin

Shirana Shahbazi wurde 1974 in Teheran geboren. Die Fotokünstlerin zog 1985 nach Deutschland, studierte in Dortmund Fotografie und Design und von 1997 bis 2000 an der Zürcher Hochschule für Gestaltung und Kunst. Shahbazi wohnt in Zürich. Guadelupe Ruiz

Das Museum of Modern Art (MoMA) in New York hat mit einer Aktion ein Zeichen gegen das Einwanderungsdekret des neuen US-Präsidenten vom 27. Januar gesetzt. An der Protestausstellung beteiligt ist auch die iranisch-schweizerische Künstlerin Shirana Shahbazi.

Donald Trump hatte gegen sieben vorwiegend muslimische Länder einen Einwanderungsstopp verhängt, der infolge eines Gerichtsentscheids zurzeit allerdings sistiert ist.

Im renommierten New Yorker Museum hängen seit vergangener Woche – statt Klassiker – acht Werke von Kunstschaffenden aus dem Iran, dem Irak und dem Sudan – aus Protest gegen Donald Trumps Einreiseverbote. Eines dieser Werke stammt von Shirana Shahbazi. Die Schweizer Künstlerin mit iranischen Wurzeln lebt und arbeitet in Zürich.

SRF: Wie haben Sie erfahren, dass das MoMA mit einem Ihrer Werke gegen Donald Trumps Einreisestopp protestiert?

Shirana Shahbazi: Aus dem Internet. Ein Freund hat mir den Link zu einem ArtikelExterner Link der New York Times geschickt.

SRF: Sie haben wohl kaum etwas dagegen einzuwenden, dass Ihre Arbeit in diesem politischen Kontext verwendet wird?

S.S.: Diese Aktion ist absolut in meinem Sinne, deshalb habe ich nicht einmal darüber nachgedacht. Aber die Arbeit gehört mir ja auch nicht mehr. Das MoMA darf es ausstellen, ohne mich zu informieren.

SRF: Was ist es für eine Arbeit, für die immerhin ein Klassiker abgehängt wurde?

S.S.: Auch das weiss ich aus der «New York Times»: Es sind drei farbige Kugeln – blau, rot und gelb auf schwarzem Grund. Es ist ein stilisiertes Stillleben. Eine grosse Fotografie, irgendwo zwischen Abstraktion und figurativer Darstellung.

[Composition-40-2011], 2011. 210 x 168 cm. 2012 Shirna Shahbazi SRF-SWI

SRF: Als Schweizerin iranischer Herkunft und mit deutschem Pass wird Ihre Arbeit gern politisch gelesen. Wie politisch wollen Sie selber Ihre Arbeit verstanden wissen?

S.S.: Das ist ein leidiges Thema. Als Mensch bin ich sehr politisch – als Künstlerin habe ich früh eine gewisse Distanz zu meiner Arbeit gesucht, weil es immer diesen Automatismus gibt: «Lass uns mit der Iranerin mal über die politische Situation reden.» Aber mit einer solchen Arbeit, die ja nie politisch gedacht war, gebe ich gern ein politisches Statement ab.

SRF: Es gibt in den USA viel künstlerischen Protest gegen Donald Trump. Bringt das etwas?

S.S. Eine müssige Frage. Ich bin glücklich, aus der Ferne einen Beitrag leisten zu können. Es ist für mich ein Geschenk, dass diese Arbeit jetzt im MoMA hängt. Als Zeichen. Als Kommentar. Als was auch immer.

Ich bin überzeugt, dass diese Proteste auf allen Ebenen wichtig sind. Es wäre falsch zu denken, das bringt nichts, also machen wir nichts. Ich bin glücklich, dass ich auf diese passive Art Teil davon sein kann.

SRF: Gesetzt der Fall, das MoMA frage Sie beim nächsten Mal an, welches Bild es von Ihnen zeigen solle. Was wäre Ihre Wahl?

S.S.: Was ich mit einem bestimmten Bild sagen möchte, spielt in diesem Kontext keine Rolle. Es geht nur darum, dass ich wie viele andere von dem Erlass betroffen war.

Auch Trumps Bann ist ja nicht spezifisch gemeint. Er meint niemanden, sondern alle zusammen. Aber wer sind denn alle zusammen? Genau darum geht es doch.

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