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Erster Schweizer UNO-Botschafter «kein Fan» einer Kandidatur der Schweiz

Sicherheitsrat
Der Sicherheitsrat in New York 2012, als er die Resolution 2042 über einen Sechs-Punkte-Friedensplan im Bürgerkrieg in Syrien verabschiedete. Keystone / Un Photo/paulo Filgueiras

Der erste Schweizer UNO-Botschafter Jenö Staehelin sagte im Gespräch mit der NZZ, er sei "kein Fan" einer Kandidatur der Schweiz für den Sicherheitsrat. Das Risiko von Druckversuchen sei zu gross.

Am Montag beginnt die 75. Generalversammlung der UNO.

Die Schweiz will für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat kandidieren. Die Diskussion über Pro und Kontra ist in der Schweiz in vollem Gange.

So findet beispielsweise Angela Müller, Vize-Präsidentin der Gesellschaft Schweiz-UNO GSUN, die Schweiz sei nicht » too small to succeed». Die Kandidatur biete die Gelegenheit für die Schweiz, zu zeigen, dass es ihr mit der Verfolgung eines inklusiven und transparenten Ansatzes ernst sei.

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Nun zeigte sich der erste Schweizer UNO-Botschafter Jenö Staehelin im Interview mit der NZZ skeptisch gegenüber der geplanten Schweizer Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat. Er sei «kein Fan». Nicht wegen der Neutralität, die sei kein Problem, da die Schweiz als neutraler Staat gewählt würde. Sondern: «Die Skepsis gründet in meiner persönlichen Erfahrung mit Druckversuchen.»

Man müsse sich bewusst sein, dass der Einsitz im Sicherheitsrat mit Ansprüchen und Forderungen der Grossmächte in Konflikt geraten könne, so Staehelin. Man könne im Sicherheitsrat schon mehr bewegen denn als normales UNO-Mitglied. «Doch es ist naiv, darauf zu vertrauen, dass man in diesen zwei Jahren in keine heikle Lage kommt.»

Zwei Männer
Jenö Staehelin, damals Botschafter der Schweiz sowie Beobachter bei den Vereinten Nationen, übergab 2002 dem damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan in New York einen Brief mit dem offiziellen UNO-Beitrittsgesuch der Schweiz. Keystone / Ed Bailey

Die Schweiz könne der UNO sowohl Geld als auch Ideen bieten, so Staehelin im Interview. «Unser Vorteil ist es zudem, dass wir als Land ohne versteckte Agenda wahrgenommen werden, also als jemand, der bei einem Engagement von keinen dominanten Eigeninteressen geleitet wird.» Auch die sogenannten Guten Dienste würden heute meist via UNO ablaufen. «Hier geniesst die Schweiz weiterhin einen exzellenten Ruf.»

Das ganze Interview erschien in der Neuen Zürcher ZeitungExterner Link.

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