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Grosse Lohnschere zwischen Management und Angestellten

Wenn Severin Schwan eine Stunde lang arbeitet, verdient der Roche-CEO nicht nur das Hundertfache dessen, was einer seiner am tiefsten bezahlten Mitarbeiter verdient. Genauer: Er erhält für jeden Franken, den letzterer auf dem Lohnkonto hat, 266 Franken.

Gemäss Geschäftsbericht des Pharmariesen RocheExterner Link für 2016 macht dies insgesamt für CEO Severin Schwan 11’642’456 Schweizer Franken pro Jahr. Deutlich schlechter kommt der tiefst bezahlte Roche-Mitarbeiter weg: Mit jährlich 43’776 Franken lebt es sich deutlich bescheidener.

Roche führt die Rangliste jener Schweizer Firmen an, welche die grössten Unterschiede zwischen den tiefsten und den höchsten Löhnen innerhalb eines Unternehmens aufweisen. Zu diesem Schluss kommt die neueste «Lohnschere»-StudieExterner Link der Gewerkschaft Unia, die 40 mehrheitlich börsenkotierte Schweizer Unternehmen untersucht hat. Davon sind 15 im bedeutendsten Aktienindex der Schweiz, dem Swiss Market Index SMI, vertreten.

Die Unternehmen mit den grössten internen «Lohnscheren» im Überblick:

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Kai Reusser / swissinfo.ch

Börsenkotierte Unternehmen in der Schweiz müssen ihre Geschäftsberichte veröffentlichen. Seit der «Abzocker-Initiative» 2013Externer Link müssen auch die Höchstlöhne darin aufgeführt werden – nachdem die Generalversammlung der Aktionäre über die Gesamtsumme der Gehälter sowie Vergütungen von Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Beirat abstimmen muss.

Die Daten für die tiefsten Löhne innerhalb einer Firma sind hingegen nicht dem Geschäftsbericht zu entnehmen. Die Gewerkschaft Unia hat laut eigenen Angaben die Zahlen aus den bestehenden Gesamtarbeitsverträgen und dem Lohnbuch 2016Externer Link des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich gesammelt. In einigen Fällen habe die Gewerkschaft auf Informationen aus eigenen Kreisen vertraut.

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