Zahlreiche Schweizer Zeitungen verzeichnen erneut einen Leserschwund. Trotzdem bleiben Printmedien ein sehr wichtiges Informationsmedium – in der Schweiz wie auch weltweit.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Spezialist für Bundespolitik. Vorher Journalist bei der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und bei Radio Fribourg.
Immer weniger Schweizerinnen und Schweizer holen sich ihre Informationen aus Printmedien. Dies zeigen die neusten Zahlen der WEMF AG für WerbemedienforschungExterner Link von dieser Woche.
Bei den zwei grossen Schweizer Tageszeitungen war der Rückgang signifikant: In der Deutschschweiz verlor der «Blick» 38’000 Leserinnen und Leser und kommt noch auf 617’000. In der französischsprachigen Schweiz lasen 21’000 Personen weniger «Le Matin», der noch auf eine Leserschaft von 275’000 Personen kommt.
Auch die Grosszahl der Sonntagszeitungen musste einen Einbruch hinnehmen. Bei den Regionalzeitungen waren vor allem jene in der französischsprachigen Schweiz betroffen, wo einige Titel bis zu einem Zehntel der Leserschaft verloren. Stabiler präsentiert sich die Lage in der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz.
Die Erosion in der Leserschaft der Printmedien ist bereits seit mehreren Jahren zu beobachten und betrifft alle Industrieländer. Sie lässt sich besonders durch die ständig zunehmende Verbreitung der elektronischen Medien erklären.
Doch weltweit gesehen haben Printmedien noch lange nicht ausgedient. Laut dem Bericht 2014 der World Association of Newspapers (WAN)Externer Link lasen 2,5 Milliarden Menschen – 49% aller Erwachsenen weltweit – im Jahr 2013 gedruckte Zeitungen. Und während in den westlichen Ländern die Anzahl Tageszeitungen abnimmt, steigt diese im Rest der Welt an.
Externer Inhalt
Trotz dem Leserschwund bleiben Zeitungen in der Schweiz sehr wichtig. Laut Angaben der Weltbank lasen 75,1% aller Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2013 eine Zeitung. Weltweit liegt diese Quote nur in Japan höher (83,2%).
Externer Inhalt
(Übertragen aus dem Französischen: Christian Raaflaub)
Beliebte Artikel
Mehr
Bundespolitik
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wie kann die Monopolisierung der KI durch mächtige Länder und Unternehmen verhindert werden?
KI hat das Potenzial, viele Probleme der Welt zu lösen. Aber die reichsten Länder und Technologieunternehmen könnten versuchen, diese Vorteile zu beanspruchen.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Qualitäts-Information hat ihren Preis
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Urteil der Autoren des Jahrbuchs 2012 zur Qualität der Schweizer Medien ist wenig schmeichelhaft. Das Team vom Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich vertritt die Ansicht, die Berichterstattung sei in den letzten zehn Jahren oberflächlicher geworden. Heute werde weniger Hintergrund publiziert, welcher der Öffentlichkeit helfe, die Bedeutung eines politischen Entscheids oder eines sozialen…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der 67-jährige Crossair-Gründer Moritz Suter wird als Retter der Basler Zeitung (BaZ) gefeiert. Als Retter, der die Zeitung nach den Turbulenzen um das Beratermandat der Robinvest AG von Christoph Blocher wieder in ruhigere Gewässer steuert und das Vertrauen bei den Lesern und Journalisten wiederherstellen soll. Trotz aller Zuversicht bei Bevölkerung und Redaktion bleibt jedoch vieles…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1,365 Millionen Leserinnen und Leser erreichte 20 Minuten gemäss der neuesten Erhebung der WEMF AG für Werbemedienforschung zwischen Oktober 2008 und September 2009. Dies waren 54’000 weniger als in der vorhergehenden Studie, welche April 2008 bis März 2009 abdeckt. Blick am Abend legte dafür um 43’000 auf 401’000 Leser zu. Die Westschweizer Gratiszeitung 20 minutes…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der Markt der Sonntagszeitungen ist laut Experten noch nicht gesättigt. Dies, obschon die Schweizer schon heute europaweit zu den aktivsten Sonntags-Lesern gehören. Am 11. Januar 1987 fordert das Zürcher Verlaghaus Tamedia die Presselandschaft heraus, und wirft die erste Nummer der wöchentlich erscheinenden SonntagsZeitung (SZ) auf den Markt. Der Schritt provoziert ein kleineres Erdbeben in der…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die mit Abstand auflagenstärkste Gratiszeitung bleibt 20 Minuten aus dem Zürcher Verlagshaus Tamedia, wie den Zahlen der WEMF AG für Werbemedienforschung zu entnehmen ist. Die Auflage stieg nach einem Sprung 2008 nochmals leicht um 1,3% auf 536’473 Exemplare. Auf Erfolgskurs segelt auch der Blick am Abend, der vom Zürcher Ringier-Verlag herausgegeben wird. Das Blatt konnte…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch