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Wer soll bei der Arbeit bestimmen: Die Chef:innen, die Eigentümerschaft oder die Angestellten?

«Mitsprache in Unternehmen ist Voraussetzung für Demokratie im Staat»

Rahel Jaeggi
Demokratie sollte mehr sein als eine Wahl zwischen Option A oder B, findet Rahel Jaeggi. zvg, Sybille Baier

Demokratie muss im Kleinen vorhanden sein, damit sie im Grossen funktioniert. Davon ist die Schweizer Philosophieprofessorin Rahel Jaeggi überzeugt. Sie hat als eine der ersten ein internationales Manifest unterzeichnet, das mehr Mitsprache am Arbeitsplatz fordert.

Die Corona-Pandemie hat klar gemacht, wie wichtig Arbeitskräfte für eine Gesellschaft sind. Es waren im Wesentlichen Angestellte, die das Gesundheitswesen am Laufen gehalten haben, die Verkaufsregale aufgefüllt, Pakete ausgeliefert, Lebensmittel hergestellt und den Müll entsorgt haben. Auf Englisch spricht man in dem Zusammenhang von «essential workers», Arbeitskräfte also, auf die man in der Krise nicht verzichten kann.

Ein letztes Jahr lanciertes Manifest will dieses Bewusstsein nutzen und setzt sich für mehr Mitspracherechte für die Angestellten am Arbeitsplatz ein. Über 6000 Akademikerinnen und Akademiker haben die Forderungen bereits unterzeichnet – als eine der ersten auch die Schweizerin Rahel Jaeggi.

SWI swissinfo.ch: Frau Jaeggi, warum setzen Sie sich für die Demokratisierung der Arbeitswelt ein?

Rahel Jaeggi: Es geht mir nicht nur um Demokratie am Arbeitsplatz auf der Mikroebene, sondern darum, die Arbeitswelt und die Wirtschaft insgesamt zu demokratisieren. Ich setze mich dafür ein, dass arbeitende Menschen die demokratische Kontrolle über die wirtschaftlichen Aktivitäten zurückerhalten – oder überhaupt erst erhalten sollen. Demokratie am Arbeitsplatz ist da ein entscheidender Aspekt. Wie viel Mitsprache haben die Angestellten darüber, was sie arbeiten, wie sie arbeiten und was unter welchen Bedingungen produziert wird?

«Wenn man am Arbeitsplatz, wo man viele Stunden seines Lebens verbringt, wie ein Untergebener behandelt wird, dann wird man sich damit schwertun, sich als demokratischer Staatsbürger zu verstehen.»

Das ist eine Frage von Demokratie als Lebensform – also die These, dass Demokratie nur dann funktionieren kann, wenn sie gewissermassen ‹von unten› gelebt wird. Wenn man am Arbeitsplatz, wo man viele Stunden seines Lebens verbringt, wie ein Untergebener behandelt wird, dann wird man sich damit schwertun, sich als demokratischer Staatsbürger zu verstehen. Was in der Schweiz vor wenigen Wochen zur Abstimmung gestanden hat – die Konzernverantwortung für die Lieferketten –, gehört für mich durchaus in den Kontext dieser Bemühungen, die Wirtschaft richtiger zu gestalten und zu demokratisieren.

Auf Seiten der Konsumenten scheint die Wirtschaft schon stark demokratisch – wenn ich ein Rindssteak kaufe, habe ich eine grosse Auswahl zwischen günstiger Importware und dem Biobetrieb in der Nachbarschaft. Steht deshalb der Arbeitsplatz aktuell eher im Fokus?

Die Konsumenten haben tatsächlich einen Handlungsspielraum, den die meisten Arbeitenden nicht haben. Aber es ist eben nur eine abstrakte Wahlfreiheit, nicht eine wirkliche Gestaltungsfreiheit. Zudem unterliegt dieser Spielraum starken Beschränkungen hinsichtlich der Einkommen. In einer Demokratie steht die Wahlfreiheit allen zu – hier nur jenen, die sich die Wahl leisten können.

Wenn sich dann die Besserverdienenden auch noch als die moralisch Überlegenen inszenieren können, weil sie nachhaltig produzierte Ökoprodukte konsumieren, finde ich das sehr heikel. Zudem musste diese Form des ethischen Konsums überhaupt erst durch politische Aktivitäten und die Forderung nach mehr Transparenz in der Produktion von Gütern erstritten werden.

Die 1966 in Bern geborene Rahel Jaeggi ist seit 2009 Professorin für Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozialphilosophie, Politische Philosophie, Philosophische Ethik, Anthropologie und Sozialontologie. Aufgewachsen ist die Schweizerin in Berlin, wo sie an der Freien Universität studierte. Promoviert und habilitiert wurde sie dann an der Goethe Universität Frankfurt.

In der Arbeitswelt hat eine ähnliche Zweiteilung stattgefunden: Auf der einen Seite die top ausgebildeten Spezialisten, die sich den Arbeitgeber auswählen und auf Mitsprache pochen können, auf der anderen die Schlechtqualifizierten, die nehmen, was ihnen geboten wird.

Da gebe ich Ihnen absolut recht. Man muss sich bei der Debatte klar darüber sein, dass die Bedingungen für Demokratie am Arbeitsplatz je nach Sektor komplett unterschiedlich sind. Gerade wenn man über einfache Arbeiten redet, geht es nicht nur um klassische Probleme wie Überwachung am Arbeitsplatz und die Standardisierung von Tätigkeiten, wie wir es von der klassischen Arbeit am Fliessband kennen. Sondern darum, dass die sogenannte Prekarität von Tätigkeiten immer mehr um sich greift, also dass Tätigkeiten ausgegliedert und Tätigkeitsprofile ausgedünnt werden.

Was meinen Sie damit?

Ein Beispiel: Den Schulhausmeister von früher, der alles Mögliche gemacht hat – von einfachen Reparaturen bis zur Überwachung des Schulgeländes –, gibt es nicht mehr. Heute sind solche Aufgaben ausgelagert an Wachdienste und Unterhaltsfirmen, bei denen die Angestellten gar keinen Bezug mehr haben zu dem, was sie machen.

Was hat das mit Demokratie am Arbeitsplatz zu tun?

Oft haben diese Angestellten keine Ansprechpartner mehr, weil sie keinen Kontakt mit den Auftraggebern haben. In Firmen, die einfachste Tätigkeiten anbieten, können die Angestellten häufig nicht einmal über elementarste Dinge wie Schichteinteilungen mitreden. Auch gewerkschaftliche Rechte werden stückweise abgebaut, respektive greifen in gewissen Bereichen gar nicht erst. Man gründet beispielweise keinen Betriebsrat in einer Firma, an die man nur temporär ausgeliehen wurde. Interessanterweise ist es auf der anderen Seite der zweigeteilten Arbeitswelt ähnlich.

Wie das?

Dort werden die Angestellten zwar mehr umsorgt, erhalten Körbe mit frischem Obst und Yoga-Sessions in der Mittagspause. Dafür gibt es eine grosse Distanz zur gewerkschaftlichen Vertretung. Denn dort herrscht die Vorstellung, man sei eine Familie am Arbeitsplatz oder ein cooler Freundeskreis, der gemeinsam coole neue Produkte entwickelt. Bei diesen Eliten gibt es aber wenigstens informelle Mitsprache – wenn es gut läuft. Wenn es schlecht läuft, dann schwindet mit dem zunehmenden wirtschaftlichen Druck auch das Mitspracherecht.

Oft lassen solche Firmen bewusst die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Wie beurteilen Sie das aus demokratischer Sicht?

Das ist ambivalent. Zum Teil fühlt es sich für die Angestellten sicher besser an, weil flache Hierarchien es ermöglichen, sich in der Arbeit besser zu verwirklichen. Aber flache Hierarchien können auch zu Anpassungsdruck führen, der dem in einer stark hierarchischen Situation in nichts nachsteht. Und die Möglichkeit, Solidaritäten untereinander auszubilden, wird dadurch erschwert. Das hängt auch davon ab, was man letztlich liefern muss und welcher wirtschaftlichen Dynamik der Betrieb ausgesetzt ist.

«Man kann argumentieren, dass das Verschwimmen von Arbeits- und Freizeit eine neue, verstärkte Form der Entfremdung ist.»

Ich habe viel zu Entfremdung geforscht. Man denkt bei entfremdeter Arbeit ja eher an die klassische Fliessbandarbeit, bei der der Mensch zum Anhängsel der Maschine wird, bis er verblödet. Das Verschwimmen von Arbeits- und Freizeit könnte man auffassen als das absolute Gegenteil von Entfremdung, weil der Mensch als Ganzes mit all seinen Fähigkeiten und Potenzialen angeschaut wird, er sich als ‹ganze Person› einbringen soll.

Man kann aber auch argumentieren, dass es eine neue, verstärkte Form der Entfremdung ist. Weil sich die Angestellten nicht nur mit ihrer Arbeitsleistung, sondern als ganze Menschen zu Markte tragen. Freizeit wird zu Arbeitszeit, weil man zum Beispiel auf der Party am Abend networkt oder die Firma repräsentiert.

Demokratisierung am Arbeitsplatz umfasst eine breite Palette an Massnahmen. Welche erachten Sie als besonders wichtig?

Es gibt tatsächlich ein ganzes Spektrum an Forderungen. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man die gewerkschaftlichen Aspekte nicht vergisst. Diese klassische Form der Mitbestimmung muss man aber – so die Forderung des Manifests – modernisieren, sodass Beschäftigte und Shareholder tatsächlich das gleiche Stimmrecht haben.

Aber man müsste auch dafür sorgen, dass die faktischen Mitbestimmungsrechte tatsächlich gefüllt und als Gestaltungsspielraum erfahrbar werden. Da sind die Gewerkschaften gefragt. Sie müssen diese Mitbestimmungsrechte so erneuern und verankern, dass sie für die Arbeitnehmenden attraktiv sind und diese sich wirklich vertreten fühlen.

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Ist diese klassische Vertretung der Arbeitnehmenden eine Voraussetzung, auf der weitergehende Demokratie aufbaut?

Genau. Das ist die eine Seite, die andere sind neuere Formen der Mitgestaltung von Entscheidungsprozessen in Unternehmen. Da geht es darum, wirkliche Entscheidungsmacht zu verteilen. Letztlich ist es wie mit Demokratie überall: Man muss ihr Sorge tragen. Es reicht nicht, wenn die Bürgerinnen und Bürger alle vier Jahre ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel machen können.

Demokratie ist eine Lebensform, die in allen Einrichtungen und Institutionen der Gesellschaft vorhanden sein und geübt werden muss. Und Demokratie am Arbeitsplatz ist gerade deshalb so wichtig, weil die Angestellten dort demokratische Prozesse erleben und erlernen können.

Aus der Politikwissenschaft weiss man, dass Staaten nicht einfach von oben herab demokratisiert werden können. Ist das in einem Unternehmen ähnlich?

Ich glaube schon. Und ich halte Demokratie in den Unternehmen für eine Voraussetzung, damit Demokratie auch auf staatlicher Ebene lebendig sein kann. Der Bedeutungsverlust der Gewerkschaften in Deutschland und der Schweiz hat nicht nur damit zu tun, dass sie zurückgedrängt werden, sondern auch damit, dass die Arbeitenden oft das Gefühl haben, sie hätten mit dieser Vertretung gar nichts zu tun. Das passiert, wenn die Mitsprache nicht auch in kleineren Einheiten und bei grundsätzlichen Entscheidungen der Arbeitsorganisation stattfindet.

Ist diese Entfremdung nicht generell ein Problem vieler Demokratien?

«Demokratie muss man üben. Das ist etwas ganz anderes, als einen Betriebsrat oder eine Regierung zu wählen.»

Doch, Demokratie muss in den Kapillaren, im Kleinen vorhanden sein, damit sie im Grossen funktioniert. Zudem sollte Demokratie mehr sein als eine Wahl zwischen Option A oder B. Gehen wir noch einmal zurück zum Beispiel mit den Konsumentinnen und Konsumenten. Diese können im besten Fall zwischen mehreren Produkten auswählen. Sie können aber nicht mitdiskutieren, was wie gemacht und angeboten wird. Es findet keine Diskussion statt, keine Deliberation.

Ein idealtypischer demokratischer Prozess läuft ungefähr so ab: Alle sitzen an einem Tisch und jeder äussert seine Position. Und während sie das tun, bewegt sich etwas. Es scheint mir wichtig, Demokratie als Prozess zu verstehen, durch den sich Interessen und Positionen verändern und formieren. Das muss man üben. Das ist etwas ganz anderes, als einen Betriebsrat oder eine Regierung zu wählen.

Kann man sagen, dass Demokratie – unabhängig davon, wo sie stattfindet – auch immer andere Demokratieprozesse befruchtet? Ich stelle mir vor, dass ein diktatorisches Regime keine Freude an einem demokratisch geführten Unternehmen hat, weil das den Appetit der Angestellten nach Mitsprache wecken kann.

Das glaube ich auch. Wenn die Basisorganisationen einer Gesellschaft demokratisch organisiert sind, macht es das einem diktatorischen Regime gar nicht so leicht. Historisch lief es oft so, dass sich soziale, demokratische Organisationen oder Bewegungen formiert und eine Diktatur zu Fall gebracht haben.

Sprechen wir noch einmal über die Initiative, die Sie mitunterzeichnet haben. Wen will man damit überzeugen – die Angestellten, die dann Demokratie einfordern, oder die Eigentümerschaft und das Management?

Beide. Nur top down geht auf keinen Fall – vor allem dann nicht, wenn man mehr erreichen will als ein rein institutionalisiertes Mitbestimmungsmodell. Ob es ohne Management und Eigentümerschaft geht, ist fraglich. Irgendwann muss die Basis die obere Schicht gewinnen – oder die Politik, die Richtlinien durchsetzen kann.

Im Frühling 2020 haben drei Uniprofessorinnen, Julie Battilana, Isabelle Ferreras (beide Harvard) und Dominique Méda (Paris-Dauphine) ein Manifest mit dem Namen «Arbeit demokratisieren, dekommodifizieren, nachhaltig gestalten»Externer Link lanciert. Mehr als 6000 Akademikerinnen und Akademiker aus aller Welt haben die Initiative für mehr Mitsprache am Arbeitsplatz seither unterzeichnet – davon auch über 90 von Schweizer Hochschulen.

Das Manifest fordert unter anderem, dass Staatshilfen mit konkreten Auflagen verbunden werden sollen und dass eine staatliche Arbeitsplatzgarantie eingeführt wird. Zudem sollen sich Angestellte zu Fragen wie der Wahl des Managements, der Festlegung wichtiger Strategien und der Gewinnverteilung äussern oder gegen solche Entscheide das Veto einlegen können.

Unterzeichnet haben das Manifest vor allem Professorinnen und Professoren. Wie bringt man die Debatte vom Elfenbeinturm auf die Strasse?

«Allein dass nun wieder zu Demokratie am Arbeitsplatz geforscht und die Debatte angefacht wird, kann politisch etwas bewegen.»

Das ist ein wesentlicher Punkt. Demokratie am Arbeitsplatz war in den letzten Jahren eher eine Randnotiz auf der akademischen Agenda. Allein dass nun wieder in diese Richtung geforscht und die Debatte angefacht wird, kann politisch etwas bewegen. Zudem sind einige von uns in praktischen politischen Feldern unterwegs – sie arbeiten zum Beispiel mit der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen zusammen, oder sie sind Juristinnen und Juristen, die sich mit Arbeitsrecht auseinandersetzen.

Nicht zuletzt sind die Gewerkschaften und andere soziale Bewegungen wichtige Ansprechpartner für uns; sie tragen die Idee weiter wie eine Welle. Die Initiative hilft uns, die Kräfte zu bündeln und uns zu vernetzen. Ich will jetzt nicht sagen, dass schon alles grandios gut läuft. Aber es passiert immerhin mehr, als sonst passiert wäre.

In Sachen Mitsprache am Arbeitsplatz gibt es global eine gewaltige Diskrepanz zwischen Ländern wie Deutschland und der Schweiz, wo gewisse Rechte garantiert sind und die Angestellten im Unternehmen oft wenigstens informelle Mitsprache geniessen, und Ländern wie Honduras, Kolumbien und den Philippinen, wo Gewerkschaftsvertreter gemäss der International Trade Union Confederation zusammengeschlagen oder sogar ermordet werden. Was bedeutet diese immense Schere für die Initiative?

Natürlich ist es schwierig, über so uneinheitliche Verhältnisse hinweg gemeinsame Forderungen aufzustellen und durchzusetzen. Das ist eines der grossen Wagnisse einer globalen Initiative. Man muss das Thema aber global ansprechen, da die prekäre Lage in gewissen Ländern die Entwicklungen bei uns beeinflusst. Das ist wie bei den Löhnen: Wenn man irgendwo enorm günstig produzieren kann, steigt der Druck auf die Löhne bei uns. Wenn bei uns Arbeitsrechte ausgehöhlt werden, hängt das oft damit zusammen, dass ganze Arbeitsfelder in andere Länder ausgelagert werden könnten. Insofern haben wir gar keine andere Wahl.

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