Mehrere Dutzend Landwirte der Gewerkschaft Uniterre haben am Montag gegen die aus ihrer Sicht unhaltbare Lage auf dem Milchmarkt protestiert. Sie füllten in Bern ein Becken mit Milch und baten die Verantwortlichen der Branchenorganisation Milch, die "Suppe" auszulöffeln.
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Obwohl es die Branchenorganisation Milch (BO Milch) seit über einem Jahr gebe, habe sie es bisher verpasst, die Überproduktion von Milch einzudämmen, hielt die Bauerngewerkschaft Uniterre in einer Mitteilung fest.
Dieser Überschuss habe zu einem «dramatischen Preiszerfall» geführt. Auf Transparenten forderten die Milchbauern einen Preis von einem Franken pro Liter Milch.
In ganz Europa protestierten am Montag Milchbauern gegen tiefe Milchpreise und das Überangebot am Markt. In Brüssel demonstrierten rund 500 Bauern aus verschiedenen EU-Ländern vor dem Ratsgebäude, in dem am Montag das Ratstreffen der EU-Landwirtschaftsminister stattfand.
Diese befassten sich mit verschiedenen Vorschlägen einer Expertengruppe, die letztes Jahr wegen der Milchkrise gegründet worden war. Die europäischen Milchproduzenten stünden am Rande des Abgrundes, hielt die Bäuerliche Interessengruppe Marktkampf (BIG-M) aus der Schweiz zum Aktionstag fest.
BIG-M und Uniterre fordern deshalb von der BO Milch «griffige Massnahmen», mit denen das Milchangebot gesenkt wird. Es brauche ein Regulierungssystem, mit dem Angebot und Nachfrage aneinander angepasst werden.
Seit der Milchmarkt 2008 freigegeben wurde, sank der Milchpreis für die Produzenten deutlich. Gleichzeitig stieg aber die Produktionsmenge auch klar an. Dagegen protestierten die beiden Organisationen bereits mehrmals.
Mitte Juni hatte die BO Milch den Preis für Molkereimilch um 3 auf 65 Rappen pro Kilogramm erhöht. Zuvor hatte die Organisation beschlossen, 3000 Tonnen Butter über Exportverbilligung vom Markt «abzuräumen». Dafür mussten die Produzenten einen Beitrag leisten.
swissinfo.ch und Agenturen
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