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Wie sich Auslandschweizer über ihre Heimat informieren

Keystone

Fernsehen über Satellit oder via Internet, kostenlose Informations-Sites oder "Paywall" der wichtigsten Schweizer Tageszeitungen: Im Vorfeld der Abstimmung über die "No-Billag"-Initiative haben wir die Follower unserer Facebook-Seiten gefragt, welche Informationsquellen sie nutzten, um über das Geschehen in der Schweiz auf dem Laufenden zu bleiben. Hier ist eine kleine Auswahl.

Die kleine Umfrage, die in mehreren Sprachen auf den Facebook-Seiten von swissinfo.chExterner Link lanciert wurde, ist nicht repräsentativ. Etwas mehr als einen Monat vor der Abstimmung über die «No-Billag»-InitiativeExterner Link, welche die Gebühren und sämtliche Subventionen zur Finanzierung von Radio- und Fernsehen abschaffen will, gibt sie aber einen Überblick, wie Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer die helvetischen Medien nutzen.

Ob in Frankreich, Belgien, Afrika oder den USA, mehrere Abonnenten der französischen Facebook-Seite von swissinfo.ch bevorzugen die Wiederausstrahlung von Schweizer Nachrichtensendungen auf TV5 MondeExterner Link. Dies ist die frankophone Fernseh-Kette, die wöchentlich von 60 Millionen Zuschauern weltweit genutzt wird. «Ich verfolge von Zeit zu Zeit die Nachrichten des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS, die um 20 Uhr auf TV5 Monde ausgestrahlt werden», schreibt zum Beispiel W.B., ein Schweizer Rentner mit Wohnsitz in Tschad.

Von einigen Expats aus der Deutschschweiz wird das Schweizer Radio und Fernsehen in den höchsten Tönen gelobt, insbesondere von B.B., der in Thailand lebt. «Für mich ist und bleibt SRF die beste Kette, insbesondere was die Sport-Berichte betrifft. In Thailand sind diese Programme zusammen mit rund 30 anderen deutschsprachigen Sendern über Eurotv.asia für 700 Baht im Monat erhältlich», schreibt er.

Online-Zeitungen und swissinfo.ch

Das Internet scheint indes das bevorzugte Medium für die meisten Auswanderer zu sein, um mit der Heimat in Kontakt zu bleiben. Das trifft auch für V.R. zu, die in Belgien lebt und sich ausschliesslich bei swissinfo.ch, sowie den Westschweizer Tageszeitung Tribune de Genève und Le Temps informiert. Letztere liest sie online, dank eines Abonnements. Wie viele andere bedauert V.R., dass die Sendungen des Schweizer Fernsehens im Internet im Ausland blockiert werden. «Ich hätte gewünscht, dass gewisse politische Sendung bei Volksabstimmungen wiederholt würden. Ich war unangenehm überrascht, dass sie nicht zugänglich waren.»

swissinfo.ch gehört wie die Schweizer RevueExterner Link, das Magazin für Auslandschweizer, zu den regelmässig genutzten Informationsquellen, oft zusätzlich zu anderen, eher lokalen Medien. «Ich lese die Basler Zeitung, die Berner Zeitung und swissinfo.ch», schreibt zum Beispiel T. K., der in Sierra Leone lebt.

Einige Teilnehmer der Umfrage trauern der Zeit von Schweizer Radio International (SRI) nach, dem «Vorfahren» von swissinfo.ch, der den Sendebetrieb 2004 einstellte. «swissinfo.ch bringt mir leider nichts. Als Auslandschweizer war ich mit SRI besser bedient», schreibt U.H.

Weniger isoliert als früher

In einigen Ländern erschweren technische Mängel den Zugang zu Informationen über die Schweiz. «Dort, wo ich in Asien lebe, gibt es kein Schweizer Fernsehen, und online geht leider auch nicht, weil die Internet-Verbindungen zu schwach sind. Wilmaa oder eine andere, ähnliche Site kann ich nicht empfangen. Bleibt nur Radio zu hören oder den Blick zu lesen», schreibt P.H. Eine ähnliche Klage kommt von P.G.: «Ich wohne in Indonesien. Es gibt kein Fernsehen, die Nachrichten erhalte ich von Schweizer Online-Zeitungen.»

Trotz gelegentlicher Probleme haben das Internet und die neuen Kommunikationstechnologien die Mittel und Wege, wie sich die helvetische Diaspora über das Geschehen in der Schweiz auf dem Laufenden hält, stark verändert. Insbesondere, wenn sich diese eine Meinung über Abstimmungen und Wahlen bilden soll.

«Die Schweizerinnen und Schweizer im Ausland sind von der Medienlandschaft nicht mehr so isoliert wie vor 25 Jahren», sagte Thomas Milic, Politologe am Zentrum für DemokratieExterner Link in Aarau.

Im Internet stehen ihnen die gleichen Informationsquellen zur Verfügung. Viele haben sogar Zugang zum Schweizer Fernsehen. «Sie können daher die Intensität der Debatten und Abstimmungskampagnen in ihrem Heimatland mitverfolgen», sagte der Politologe kürzlich gegenüber swissinfo. ch.

(Übertragung aus dem Französischen: Peter Siegenthaler)

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