Oliver Wünsch im Geldcast
"Wir mussten in einer Nacht- und Nebelaktion mehrere Milliarden Euro Bargeld mit einem Flugzeug nach Zypern schaffen." Das sagt Oliver Wünsch mit Blick auf seine frühere Tätigkeit beim IWF.
Was nach einem Finanzthriller tönt, war für Oliver Wünsch, heute Zentralbank-Berater bei der Beratungsfirma «Oliver Wyman», beinharte Realität: Als einer der Missions Chiefs des Internationalen Währungsfonds IWF verhinderte er 2015 den Kollaps des zypriotischen Finanzsystems und leitete für den IWF die Verhandlungen mit der griechischen Regierung während der Griechenland-Krise.
Heute sagt Wünsch: «Wir haben Griechenland Reformen aufoktroyiert, die teilweise den Wahlprogrammen der gewählten Regierungen deutlich widersprochen haben.» Trotzdem habe er aus dieser Zeit auch Positives mitgenommen: Mit einigen Vertreter:innen der damaligen griechischen Regierung sei er bis heute befreundet.
Im Zusammenhang mit der Diskussion um einen möglichen Austritt Italiens aus der Eurozone sagt Wünsch: «Die Europäische Zentralbank ist politischer als sie sein sollte.» Dennoch beurteilt er das neueste Instrument der EZB – das Transmission Protection Instrument TPI – positiv: «Dank TPI kann die EZB entschlossen gegen die hohe Inflation vorgehen.» Gleichzeitig sei klar, dass die Geldpolitik der EZB als monetäre Staatsfinanzierung interpretiert werden könne und mittelfristig in eine Fiskalunion führe.
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