Ein Fahrzeug der Schweizer Armee namens Duro hat die kleine Parlamentskammer (Ständerat) in der laufenden Frühlingsession stundenlang beschäftigt. Für rote Köpfe sorgte, dass rund 200'000 Franken für die Sanierung dieses geländegängigen Fahrzeugs ausgegeben werden sollen, dessen Beschaffung vor 23 Jahren 144'000 Franken gekostet hatte.
Die Erneuerung des Fahrzeugs sei «schlicht und einfach zu teuer» wurde in der parlamentarischen Debatte gesagt. Von einem «Luxuskredit für eine alte Kiste» und von «finanzpolitischem Unsinn» war die Rede.
Kritik anhören musste sich der neue Verteidigungsminister Guy Parmelin auch zur Informationspolitik seines Departements, die aber hauptsächlich seinen Vorgänger betraf. Sie komme einer «Geheimniskrämerei» gleich, wurde etwa gesagt. Wichtige Informationen seien unter Verschluss gehalten worden. Der neue Departementschef stellte für künftige Rüstungsfragen denn auch mehr Transparenz in Aussicht.
Eine günstigere und gleichwertige Alternative sei nicht in Sicht, argumentierten die Befürworter. Der Duro entspreche den Anforderungen der Armee am besten. Das Transportfahrzeug sei auch auf schmalen Strassen einsetzbar und habe eine längere Lebensdauer. Ausserdem profitierten Firmen in 20 Kantonen von den Aufträgen.
Am Schluss sagte eine deutliche Mehrheit der Standesvertreter Ja zur Sanierung. Weil zuvor bereits die grosse Parlamentskammer das Geschäft angenommen hatte, werden nun 2220 Fahrzeuge des Typs für insgesamt fast 500 Mio. Franken saniert und zwar vom Rüstungsbetrieb Mowag.
Meistgelesen Swiss Abroad
Mehr
Argentinien: Tausende Nachkommen von Ausgewanderten fordern den Schweizer Pass
Welche psychischen Herausforderungen mussten Sie nach Ihrer Auswanderung aus der Schweiz überwinden?
Trotz der Freude auf etwas Neues, kann Auswandern psychisch belastend sein. Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen – auch vertraulich via E-Mail möglich.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Kampfjets: Bundesrat will wieder in die Luft
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Am 18. Mai 2014 sagte das Schweizer Stimmvolk mit 53,4% der Stimmen Ja. Nicht zum Kauf von neuen Kampfflugzeugen für die Schweizer Armee, sondern zu einem Referendum, das einen solchen bekämpfte. Eine Ohrfeige für die Regierung und eine Mehrheit des Parlaments, die diesen Flieger anschaffen wollten. (SRF 10vor10; Teile in Dialekt, für Untertitelung «UT» anklicken.)…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Zu gross! Zu klein! Zu teuer! Zu schlecht ausgerüstet! Zu träge!…. Die Diskussionen um Reformen der Schweizer Armee gehören zur Schweizer Politik wie die direkte Demokratie. «Im epischen Drama um die nächste Armeereform hat der Nationalrat ein weiteres Kapitel geschrieben», leitet die Neue Zürcher Zeitung ihren Kommentar ein. Dies ist gewissermassen ein Stehsatz der Schweizer…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Links-Grün wollte eine kleinere, billigere Armee, die SVP mehr Geld und einen höheren Bestand als der Rest des Rates. 100’00 Mann statt wie bisher 200’000 und ein Jahresbudget von 5 statt den aktuellen 4,7 Milliarden: Das sind die Eckwerte der Armeereform, der der Ständerat als Erstrat vor einigen Monaten zugestimmt hat. Im Nationalrat setzten sich…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch