Ein Fahrzeug der Schweizer Armee namens Duro hat die kleine Parlamentskammer (Ständerat) in der laufenden Frühlingsession stundenlang beschäftigt. Für rote Köpfe sorgte, dass rund 200'000 Franken für die Sanierung dieses geländegängigen Fahrzeugs ausgegeben werden sollen, dessen Beschaffung vor 23 Jahren 144'000 Franken gekostet hatte.
Die Erneuerung des Fahrzeugs sei «schlicht und einfach zu teuer» wurde in der parlamentarischen Debatte gesagt. Von einem «Luxuskredit für eine alte Kiste» und von «finanzpolitischem Unsinn» war die Rede.
Kritik anhören musste sich der neue Verteidigungsminister Guy Parmelin auch zur Informationspolitik seines Departements, die aber hauptsächlich seinen Vorgänger betraf. Sie komme einer «Geheimniskrämerei» gleich, wurde etwa gesagt. Wichtige Informationen seien unter Verschluss gehalten worden. Der neue Departementschef stellte für künftige Rüstungsfragen denn auch mehr Transparenz in Aussicht.
Eine günstigere und gleichwertige Alternative sei nicht in Sicht, argumentierten die Befürworter. Der Duro entspreche den Anforderungen der Armee am besten. Das Transportfahrzeug sei auch auf schmalen Strassen einsetzbar und habe eine längere Lebensdauer. Ausserdem profitierten Firmen in 20 Kantonen von den Aufträgen.
Am Schluss sagte eine deutliche Mehrheit der Standesvertreter Ja zur Sanierung. Weil zuvor bereits die grosse Parlamentskammer das Geschäft angenommen hatte, werden nun 2220 Fahrzeuge des Typs für insgesamt fast 500 Mio. Franken saniert und zwar vom Rüstungsbetrieb Mowag.
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