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Ausschaffungsflüge erreichen Rekordzahl

Eine abgewiesene bulgarische Familie von Asylsuchenden wird auf dem Flughafen Zürich-Kloten von Polizisten zum Flugzeug gebracht und nach Bulgarien ausgeschafft. Keystone

Im laufenden Jahr hat die Schweiz 327 Asylsuchende, deren Gesuch abgelehnt wurde, ausgeschafft und auf insgesamt 65 Flügen in ihre Heimatländer zurückgeführt. Beides ist ein Rekord: Ein Drittel mehr Ausschaffungen und ein Drittel mehr Flüge als in den letzten Jahren.

2015 waren besonders viele Asylsuchende in die Schweiz gekommen, nun müssen auch vergleichsweise viele wieder gehen. Aufhorchen lassen die vielen Flüge, was der Europäischen Union (EU) zu verdanken ist.

Die vielen Ausschaffungen basierten auf einer vor kurzem eingeführten Zusammenarbeit, sagt Martin Reichlin vom Staatssekretariat für Migration (SEM): «Was die Sammelflüge mit anderen europäischen Staaten bieten, ist, dass man eine grössere Zahl von Destinationen zur Auswahl hat, die angeflogen werden.»

Schneller und günstiger

Über 20 Mal hat die Schweiz dieses Jahr zusammen mit der EU eine «Destination angeflogen» und dabei fast 90 Asylsuchende ausgeschafft. Sie hat diese Asylsuchenden zuerst in ein EU-Land gebracht. Von dort aus ging es dann zurück ins Heimatland, meistens ins südliche Afrika – zusammen mit Flüchtlingen aus der EU und unter Aufsicht von EU-Grenzschützern.

Reichlin lobt diesen Umweg über Europa. Schon nur aus Kostengründen sei es sinnvoll, mit Europa zusammenzuarbeiten. Wenn man eine grössere Gruppe von Personen habe, die überstellt werden müssten, koste dies pro Person weniger.

Ein EU-Ausschaffungsflug ist vier Mal billiger als ein Schweizer Flug. Trotzdem schaffe die Schweiz nun aber nicht mehr Menschen aus, betont Reichlin: «Die Sammelflüge sind ein neues Instrument, welche die Praxis etwas vereinfachen. Aber die Sammelflüge allein sind natürlich jetzt nicht ein Grund dafür, dass jemand aus der Schweiz weggewiesen wird oder nicht.»

Laut dem SEM läuft ethisch gesehen alles korrekt auf den Sammelflügen. Das bestätigt auch die nationale Kommission zur Verhütung von Folter.

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