Schweizer Friedensengagement in den Turbulenzen der Weltgeschichte
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die neutrale Schweiz ein Profil als Friedensvermittlerin erarbeitet. Ein Blick zurück auf die wichtigsten Ereignisse.
1989: Fall der Berliner Mauer
Das Ende des Kalten Krieges. Im gleichen Jahr nimmt die neue EDA-Abteilung «Frieden, Sicherheit und Abrüstung» ihre Arbeit auf.
1991: Zweiter Golfkrieg
Die Schweiz beteiligt sich an Uno-Wirtschaftssanktionen und bewilligt Überflugsrechte für humanitäre Einsätze.
1994: Genozid in Ruanda
Im gleichen Jahr lehnt die Schweizer Stimmbevölkerung eine Blauhelm-Vorlage ab, die ein Kontingent von circa 600 freiwilligen Personen für Peacekeeping vorsah.
1993: Oslo-Abkommen Israel/PLO
Alt Bundesrat René Felber agiert von 1993 bis 1995 als erster UNO-Sonderbeauftragter für die Menschenrechtssituation im Besetzten Palästinensischen Gebiet.
1995: Massaker von Srebrenica
Im gleichen Jahr beschliesst der Bundesrat den Friedensförderungskredit 1996–1999.
1996: Schweiz steigt ein bei «Partnerschaft für den Frieden» (Nato)
Die Schweiz stellt der OSZE unbewaffnete militärische Einheiten («Gelbmützen») für logistische Aufgaben zur Verfügung.
1999: NATO-Luftangriffe auf Serbien
Diese führen zum serbischem Truppenabzug aus dem Kosovo. Beginn der Beteiligung der Schweiz mit der «Swisscoy» an der Uno-Friedensmission KFOR.
2006: Friedensabkommen in Nepal
Friedensabkommen in Nepal unter Schweizer Vermittlung. Die Maoisten werden an der Regierung beteiligt und stellen ihre Waffen unter UN-Aufsicht.
2014: Russisch-ukrainischer Konflikt
Ausbruch des Krieges in der Ukraine, Annexion der Krim durch Russland. Die Schweiz hat in diesem Jahr den OSZE-Vorsitz.
2015: Minsker Friedensabkommen
Das Abkommen wird massgeblich von der Schweizerin Heidi Tagliavini als OSZE-Vertreterin vermittelt.
2016: Kolumbien Friedensabkommen mit FARC
Die kolumbianische Regierung und die FARC unterzeichnen das endgültige Abkommen, das die in den letzten vier Jahren in Havanna geführten Friedensverhandlungen unter Schweizer Beteiligung abschliesst.
2022: Russland greift die Ukraine an
Im Sommer hätte in Lugano die Ukraine-Reformkonferenz stattfinden sollen. Wie es weitergeht, ist offen.
Quelle: EDAExterner Link.
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