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«Der Jumbolino war besser als sein Ruf»

Jumbolino vor dem letzten Flug
15. August 2017: Der Swiss BAe Avro RJ 100 Jumbolino vor dem letzten Flug von Genf nach Zürich. Keystone

Die Fluggesellschaft Swiss schickt das letzte Exemplar des Avro RJ, besser bekannt als Jumbolino, in Pension. Das langjährige "Arbeitspferd" der Europa-Flotte absolvierte am Montagabend den letzten Flug mit zahlenden Passagieren von London nach Zürich. Der stellvertretende Flottenchef blickt mit Wehmut zurück.

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Der letzte Jumbolino-Flug war mit 81 Passagieren ausgebucht und traf am Abend mit rund 30-minütiger Verspätung in Zürich-Kloten ein.

Nach einem letzten Ehrenflug am Dienstag von Genf nach Zürich und einer anschliessenden Zeremonie wird die Flotte offiziell aufgelöst.

Jumbolino

Beim Start der SwissExterner Link 2002 waren noch 21 dieser Kurzstrecken-Flugzeuge im Einsatz, die von der Crossair übernommen worden waren. Sie bildeten das Rückgrat der Europaflotte. Im Zuge der jüngsten Flottenerneuerung wurden sie ab 2016 fortlaufend durch die neuen Mittelstreckenjets C-Series des kanadischen Herstellers Bombardier ersetzt. Seit 2003 wird die Avro, ein britisches Modell, nicht mehr produziert.

Der stellvertretende Flottenchef Peter Huber blickt mit einer gewissen Wehmut auf die Jumbolino-Zeit zurück und lobt die Zuverlässigkeit der Maschinen.

SRF: Wie gross ist die Wehmut bei den Swiss-Piloten, am Tag des Abschieds?

Peter Huber: Der Abschied ist natürlich mit Emotionen verbunden. Es wird Wehmut aufkommen, auch mit den letzten Flügen. Wir werden bestimmt noch einen Moment brauchen, um dann loslassen zu können. Um dann den letzten Flieger in seine neue Zukunft entsenden zu können.

SRF: In letzter Zeit kam der Jumbolino als «Pannenflugzeug» in die Schlagzeilen. Ist das gerecht?

P.H.: Für mich ist der Ruf des Jumbolino definitiv besser als von den Medien dargestellt. Viele Zwischenfälle wurden medial hochgespielt. Das hat die Maschine aus meiner Sicht nicht verdient. Statistisch war die Zuverlässigkeit gleich hoch wie im Rest der Flotte, etwa beim A-320.

SRF: Was passiert mit den ursprünglich 20 Jumbolino-Flugzeugen der Swiss?

P.H.: Bei der Gründung der Swiss im Jahr 2002 waren es sogar 21 Maschinen. In der Zwischenzeit sind bereits 20 Flugzeuge aus der Flotte ausgeschieden. Wir haben noch ein Flugzeug, das uns in den nächsten Tagen ebenfalls verlassen wird. Die geleasten Flugzeuge gehen zurück nach England an den Leasing-Geber.

Ausserdem konnte eine grössere Menge von Flugzeugen nach Kanada an einen Wartungsbetrieb verkauft werden. Dieser ist daran, die Flugzeuge wieder bereitzustellen. Fünf dieser Flugzeuge sind bereits wieder im Einsatz, drei davon in Südamerika und zwei in der Karibik.

SRF: Was macht ein stellvertretender Flottenchef, wenn die Flotte weg ist?

P.H.: Mit der Flotte wird auch die Flottenführung aufgelöst. Ich werde noch einige Abschlussarbeiten tätigen, darunter die Archivierung der Flugzeugdokumentation. Dann werde ich Anfang Oktober in die Umschulung gehen und auf der Bombardier C-Series fliegen lernen.


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