Kein generelles Werbeverbot für Tabak
Die kleine Kammer des Schweizer Parlaments will nichts von einem umfassenden Werbeverbot für Tabakprodukte wissen, so wie es Gesundheitsminister Alain Berset vorgeschlagen hatte. Sie fand, die freie Marktwirtschaft sei höher zu gewichten als die Prävention.
Rauchen verursache gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Schäden, sagte der Schweizer Gesundheitsminister und stellte die harten Fakten ins Zentrum seines flammenden Plädoyers. Seine Vorlage hatte jedoch keine Chance.
Eine deutliche Mitte-Rechts-Mehrheit im Ständerat warnte vor einem «Angriff auf die freie Marktwirtschaft». Es sei nicht erwiesen, dass generelle Werbeverbote einen Rückgang des Rauchens bewirkten. Zudem erhalte die Regierung so zu viel Macht. Nur vom linken Lager erhielt Berset Unterstützung.
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Tabak made in Switzerland
Laut dem Bundesrat hat Werbung besonders auf Jugendliche einen grossen Einfluss. Gemäss einer deutschen Studie steigt das Risiko, dass Jugendliche zu rauchen beginnen, um 46 Prozent, wenn sie Tabakwerbung ausgesetzt sind.
Kinder- und Jugendschutz
Nicht umstritten ist das schweizweite Verbot des Verkaufs von Zigaretten an Minderjährige. Eine Mehrheit hielt fest, diese Massnahme zum Schutz von Kindern und Jugendlichen begrüsse sie ausdrücklich. Hierzu müsse für Testkäufe eine rechtliche Grundlage geschaffen werden. Auch ein Verbot von speziell an Minderjährige gerichtete Werbung halten die meisten für sinnvoll.
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Strenge Regeln in vielen Kantonen
Heute gilt ein Werbeverbot für Tabak in Radio und Fernsehen. Auch Tabakwerbung, die sich explizit an Minderjährige richtet, ist untersagt. Manche Kantone kennen striktere Regeln als der Bund. In 15 Kantonen ist Plakatwerbung für Tabakprodukte bereits verboten. In zehn Kantonen dürfen keine Zigaretten an Minderjährige verkauft werden, in weiteren zwölf Kantonen gilt das Abgabealter 16 Jahre.
Weltweit sterben jedes Jahr über 5 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. In der Schweiz sind es rund 9500 Personen.
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