Kai arbeitet als Designer im Multimedia Team von SWI swissinfo.ch. An der Schnittstelle zwischen Journalismus und Design entwickelt er Infografiken, Animationen, Karten und neue Formate für Social Media.
Viersprachig war die Schweiz schon immer – und sie wird immer vielsprachiger. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Anteil Bewohner, deren Hauptsprache nicht eine Landessprache ist, mehr als verdoppelt. Seit 1990 gar verdreifacht, besagt die Statistik. Aber stimmt das?
Die Verteilung der Landessprachen hat sich in den letzten vier Jahrzehnten verändert. Die Anteile des Deutschen, Italienischen und Rätoromanischen als Hauptsprachen sind zurückgegangen, während jene der Nichtlandessprachen angestiegen sind. Ist das der Migrations-Knick?
Nicht nur. Denn die markante Zunahme fremder Sprachen ist auch auf die Erhebungsmethode des Bundesamts für Statistik zurückzuführen, wie dieses mitteilt. Erst seit 2010 können in den Befragungen mehrere Hauptsprachen angegeben werden, zuvor bestand diese Möglichkeit nicht. Und doch stimmt der Trend, die Nichtlandessprachen sind auf dem Vormarsch.
Externer Inhalt
Albanisch und Englisch auf dem Vormarsch
Die häufigsten ausländischen Sprachen in der Schweiz sind Englisch und Portugiesisch. Englisch ist mit seinem Status als internationale Sprache in allen Landesteilen weit verbreitet – dicht gefolgt von Albanisch. Etwas eingebüsst hat das Spanische.
Arbeitssprachen? Hochdeutsch und Englisch
Wer aber in die Schweiz zum Arbeiten kommt, landet mit grosser – zumindest statistischer – Wahrscheinlichkeit in einem Umfeld, in dem Schweizerdeutsch gesprochen wird: Bei 42 Prozent der Personen, die in der Schweiz wohnen, ist dies der Fall.
Externer Inhalt
Doch die Schweizer passen sich an: Weil die Arbeitsumfelder immer internationaler werden, wird der Verständigung zuliebe auch zunehmend Hochdeutsch und Englisch gesprochen. Es gibt inzwischen doppelt so viele Personen, die am Arbeitsplatz Englisch oder Hochdeutsch sprechen, wie solche, die in diesen Sprachen zuhause kommunizieren.
Beliebte Artikel
Mehr
Bundespolitik
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wie kann die Monopolisierung der KI durch mächtige Länder und Unternehmen verhindert werden?
KI hat das Potenzial, viele Probleme der Welt zu lösen. Aber die reichsten Länder und Technologieunternehmen könnten versuchen, diese Vorteile zu beanspruchen.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2004 legten die Kantone in ihrer Sprachenstrategie fest, dass alle Primarschüler ab der 3. Klasse eine erste und ab der 5. Klasse eine zweite Fremdsprache lernen. Eine davon muss eine der vier Landessprachen der Schweiz sein. Während sich alle fünf französischsprachigen Kantone an die Strategie halten und ab der 3. Klasse Deutsch als Fremdsprache unterrichten,…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Welche Schweizerin, welcher Schweizer hat im Ausland nicht schon diese Erfahrung gemacht: Die Augen eines Gegenübers leuchten auf, gepaart mit: «Oh, Sie sind aus der Schweiz, Sie sprechen also mehrere Sprachen?» Dieser Aspekt, mit dem Schweizer auch gerne auftrumpfen, könnte jedoch ins Schwanken geraten. Zumindest, wenn Bemühungen gewisser Kreise in der Deutschschweiz Erfolg haben sollten,…
«Die Kinder sind mit zwei Fremdsprachen nicht überfordert»
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Sind die Deutschschweizer Kinder womöglich weniger intelligent als ihre Altersgenossen in Luxemburg? Die Frage stellt sich sogleich, wenn man die Schweiz mit dem Herzogtum vergleicht, wo das Unterrichten von zwei Fremdsprachen in der Primarschule problemlos möglich ist, im Gegensatz zu einer wachsenden Zahl von Deutschschweizer Kantonen, in denen sich die Gesuche häufen, in der Primarschule…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Im Gegensatz zur grossen Kammer beschloss die kleine, dass auch Englisch erste Fremdsprache sein könne. Die Kantone sollten das selbst entscheiden. Sonst riskiere man einen Sprachenstreit. Mit ihrem Entscheid vom Juni stiess die grosse Kammer (Nationalrat) die Kantone vor den Kopf, die nur wenige Wochen zuvor das HarmoS-Konkordat genehmigt hatten. Diese Vereinbarung sieht vor, dass…
Bundesverwaltung respektiert Mehrsprachigkeit zu wenig
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der Verein zur Interessenvertretung der lateinischen Sprachen und Kulturen in der Bundesverwaltung fordert die Neulancierung des Sprachengesetzes, das nächste Woche ins Parlament kommt. Die Umsetzung der bundesrätlichen Weisungen zur Mehrsprachigkeit sei drei Jahre nach Inkrafttreten enttäuschend, teilte die aus Parlamentariern und weiteren Akteuren zusammengesetzte Gruppe Helvetia Latina am Montag mit. Es fehlten verlässliche Statistiken über…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1998 und 2002 hatten Europaratsberichte von Schweizer Parlamentariern zum Sprachenstreit in Belgien Turbulenzen ausgelöst. Die Jury lobte die Region als Vorbild für ganz Europa. In keiner anderen Region auf dem Kontinent könne eine sprachliche Minderheit ihr soziales und kulturelles Erbe so gut wahren. Die Jury der «Vereinigung europäische Region des Jahres», die ihren Sitz in…
Zeitungs-Kommentare zum unendlichen Sprachenstreit
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Wenn in der Schweiz heikle Entscheide anstehen, kneifen die Verantwortlichen und schieben das Problem vor sich her.» Schreibt die «Berner Zeitung». Nach zweitägiger Diskussion hätten es die Erziehungsdirektoren nicht geschafft, eine Lösung zu finden, obwohl mit dem sogenannten Zürcher Modell ein Kompromiss auf dem Tisch liege: «Ob Englisch oder Französisch zuerst – diese Frage soll…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch