Die Zeichen der Schweizer Hotellerie stehen auf Alarm. Gemäss den Zahlen des Bundesamts für Statistik verzeichnet die Branche im ersten Semester 2016 16,8 Millionen Logiernächte, also 199'000 weniger als in der Vorjahresperiode. Die Zunahme der Touristen aus der Schweiz konnte die Abnahme der Anzahl ausländischer Gäste nicht kompensieren.
Laut dem Bundesamt für StatistikExterner Link haben die ausländischen Besucher im ersten Semester 9,1 Millionen Logiernächte gebucht, 234’000 weniger (-2,5%) als im gleichen Zeitraum 2015. Mit ein Grund für den Rückgang könnten gemäss den Experten des Bundesamts «die tristen und regnerischen meteorologischen Bedingungen» sein.
Die Entwicklung variiert je nach Herkunft der Gäste. Die Anzahl Logiernächte von Touristen aus den USA zum Beispiel hat mit zusätzlichen 44’000 (+5,6%) deutlich zugenommen.
Das Problem für die Tourismusindustrie ist die starke Abnahme der ausländischen Kunden, die traditionellerweise in grosser Anzahl in den helvetischen Gaststätten übernachten. Allein aus Deutschland sind 136’000 Logiernächte weniger (-6,5%) zu verzeichnen. Signifikant ist auch der Rückgang von Gästen aus den BRIC-Staaten. Bei den chinesischen Gästen (ohne Hong Kong) beträgt die Abnahme 80’000 (-14,3%).
Die Abnahme der Anzahl Gäste aus dem Ausland wurde nur zu einem Teil von Touristen aus dem Inland kompensiert. Inländische Gäste buchten im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 7,7 Millionen Logiernächte, eine Zunahme von 36’000 (+0,5%) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015.
Die Zahlen zeigen, dass die Schweizer in Regionen, die von terroristischen Anschlägen betroffen waren, weniger Logiernächte buchten (zum Beispiel in Tunesien). Sie bevorzugten eher europäische Destinationen, insbesondere die iberische Halbinsel.
(Übertragung aus dem Französischen: Peter Siegenthaler)
Beliebte Artikel
Mehr
Bundespolitik
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Paris war bei Schweizerinnen und Schweizern bis zu den Anschlägen im vergangenen November ein beliebtes Reiseziel. Im ersten Quartal dieses Jahres brachen die Logiernächte jedoch ein – um happige 20 Prozent. Die Domäne Sicherheit nehme man erst wahr, wenn sie nicht mehr vorhanden sei, sagt Christian Lässer, Professor für Tourismus an der Universität St. Gallen.…
Arabische Touristinnen passen sich an, die Tessiner Hoteliers atmen auf
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Auf 1. Juli ist im Tessin das umstrittene Gesetz in Kraft getreten, welches eine vollständige Gesichtsverhüllung untersagt. Bisher wurden erst zwei Bussen wegen Verstosses gegen das so genannte «Anti-Burka-Gesetz» verteilt, wie von den Gemeindepolizeien zu erfahren ist. In Chiasso wurde jüngst eine Frau in unmittelbarer Nähe zum Grenzübergang mit 100 Franken gebüsst. In Locarno wurde…
Tour de France – auch ein Lehrstück in Schweizer Föderalismus
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Es ist also soweit: Die TourExterner Link ist in die Schweiz. Für volle drei Tage. Am 18. Juli traf die «Grande Boucle» in BernExterner Link ein, das erstmals EtappenzielExterner Link ist. Nach einem Ruhetag in der Bundesstadt zieht der Tross am Mittwoch ins WallisExterner Link. Der Aufstieg zur Staumauer von Emosson, wo das Ziel auf…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Vom 19. bis Ende des 20. Jahrhunderts kamen vor allem Touristen aus Westeuropa und Nordamerika in die Schweiz. Die Ausnahme waren die Japaner. Nun sind Gäste aus China und Indien zahlreicher als die Japaner. Auch aus den Golfstaaten kommen grosse Besuchergruppen. Diese «neuen» Touristen prägen in vielen beliebten Bergregionen das Bild der Landschaft. (Fotos: Keystone,…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch