Erstmals seit drei Jahren ist die Zahl der Logiernächte in der Schweiz 2009 wieder kleiner. Gegenüber dem Jahr 2008, dem besten für die Hotellerie seit 1990, resultierte ein Rückgang um 4,7%. Die Krise führte zu einer Verlagerung in die Parahotellerie.
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2009 wurden in der Schweiz 35,6 Millionen Logiernächte gebucht. Die schweizerische Nachfrage lag mit 15,4 Millionen Logiernächten 2,5% tiefer als 2008.
Bei den ausländischen Gästen verzeichneten die Hotels 20,2 Millionen Logiernächte, 6,2% weniger als im Jahr zuvor, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag in Zürich bekannt gab.
«Wir sind bis jetzt mit einem blauen Auge davongekommen», sagte Guglielmo Brentel, Präsident von Hotelleriesuisse, an einer zusammen mit dem BFS und Schweiz Tourismus organisierten Pressekonferenz in Zürich. Die Hotellerie zeige sich weitaus krisenfester als in früheren Rezessionen und habe weniger gelitten als andere exportorientierte Branchen.
Dank dem soliden Fundament – die Schweizer Hotellerie habe sich in den letzten Jahren stark entschuldet – habe die Branche auch im vergangenen Jahr weiter investiert, so Brentel weiter.
Trotz rückläufiger Zahl der Logiernächte in der Hotellerie falle die Bilanz des Schweizer Tourismus angesichts der Weltwirtschaftslage insgesamt zufriedenstellend aus, sagte Daniela Bär, Leiterin Unternehmenskommunikation Schweiz Tourismus.
Die Wirtschaftskrise habe eine klare Verlagerung der Hotellogiernächte zur Parahotellerie (Ferienwohnungen, Camping usw.) bewirkt, sowohl bei Schweizern wie auch Touristen aus Nachbarländern. Erste Resultate der grossen Anbieter in der Parahotellerie zeigten, dass 2009 für dieses Segment insgesamt ein positives Jahr gewesen sei.
Schweiz Tourismus äussert sich insgesamt zuversichtlich, zumal das letzte Quartal 2009 für die Hotellerie insofern ermutigend verlaufen sei, als die im Dezember gebuchten Hotelübernachtungen annähernd Rekordhöhe erreicht hätten.
swissinfo.ch und Agenturen
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