Ein Google-Auto: Eines von vielen im Moment getesteten, selbstfahrenden Fahrzeugen.
Keystone
Einsteigen, Augen schliessen und – theoretisch – entspannen: Fast eines von fünf Autos wird 2040 voll automatisch unterwegs sein. So die Prognose. Unsere Einstellung zur Mobilität wird sich dennoch ändern müssen, insbesondere mit Blick auf Car-Sharing. Nur so kann die steigende Nachfrage nach Ressourcen gedrosselt werden.
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Ich schreibe Artikel über und für die Auslandschweizer:innen, über «die ungewöhnliche Schweiz» sowie tägliche/wöchentliche Briefings. Ausserdem übersetze, editiere und redigiere ich Artikel für die englische Redaktion und spreche Voiceover-Kommentare für Videos ein.
Ich bin in London geboren, habe einen Abschluss in Deutsch/Linguistik und war Journalist bei der Zeitung The Independent, bevor ich 2005 nach Bern gezogen bin. Ich spreche alle drei offiziellen Amtssprachen des Bundes und geniesse es, die Schweiz zu bereisen und sie zu üben, vor allem in Pubs, Restaurants und Gelaterias.
Ich arbeite als Designer im Multimedia-Team von SWI swissinfo.ch. An der Schnittstelle zwischen Journalismus, Design und Marketing entwickle ich Infografiken, Animationen, Karten und neue Formate für soziale Medien.
«Automatisierte Fahrzeuge werden den Strassenverkehr noch sicherer machen, den Verkehr verflüssigen und eine bessere Ausnützung der verfügbaren Kapazitäten ermöglichen», heisst es in einem Bericht, den das Bundesamt für StrassenExterner Link im vergangenen Dezember publiziert hat.
Demnach werden selbstfahrende Fahrzeuge «neuen Nutzergruppen wie Betagten, Menschen mit Behinderungen und Kindern einen neuen Zugang zur (Auto)mobilität ermöglichen». Die Attraktivität von Car-Sharing-Angeboten werde steigen, so der Bericht.
Die folgende Grafik zeigt: 2015 hatten Fahrer und Fahrerinnen in der Schweiz noch in mehr als vier von fünf Autos die Herrschaft. Computer übernehmen aber immer mehr Arbeit. 2040 wird nur noch einer von zehn Autofahrern die Augen auf die Strasse gerichtet haben.
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Der Bericht räumt aber ein, dass sich das Mobilitätsniveau «durch die vielfältigen neuen und attraktiven Möglichkeiten» erhöhen wird. Die Situation könnte sich demnach gar verschärfen, sollten die neuen technischen Möglichkeiten vor allem für mehr Komfort und im Individualverkehr genutzt werden: Erhöhter Flächenbedarf, sinkende Energieeffizienz, zusätzlicher Energieverbrauch und stärkere Belastung der Umwelt wären die Folge davon.
Laut dem Bericht könnte dies verhindert werden, wenn die neuen Möglichkeiten kombiniert würden mit anderen Aspekten der digitalen Welt. Auch müssten deutlich mehr Menschen das Car-Sharing-Modell besser nutzen.
Das Bundesamt für Strassen fügt an, dass die Auswirkungen auf fast alle Bereiche des Arbeitsmarktes von grosser Bedeutung sein werden. Insbesondere Fahrer von Lastwagen, Bussen und Taxis wären stark betroffen.
Auch für die 3500 Fahrlehrer in der Schweiz wird sich die Situation ändern. Versicherungsangestellte – und Anwälte – werden ausmachen müssen, wer in welchem Fall für einen Unfall verantwortlich sein wird: Der Besitzer des Autos, der Passagier, die Computerfirma, welche die Software herstellt, oder der Autohersteller?
Gründe dafür, Gründe dagegen
Die Boston Consulting Group publizierte im vergangenen Jahr zusammen mit dem in der Schweiz basierten Weltwirtschaftsforum (WEF) eine Umfrage. 5500 Personen aus zehn Ländern äusserten Ihre Meinung zum Thema automatisierte Fahrzeuge.
58% gaben an, sie würden sich in ein voll automatisiertes Auto setzen und sich damit fortbewegen lassen. 69% sagten, sie bevorzugten ein teilautomatisiertes Fahrzeug. Als Hauptgründe für die Nutzung von Roboter-Autos erwähnten 43%, dass man einfach aussteigen kann und das Auto dann selber einen Parkplatz sucht. 40% sagten, sie könnten so während der Fahrt andere Dinge erledigen und produktiv sein. Dagegen sprach das Argument der Sicherheit: «Ich fühle mich nicht sicher, wenn das Auto selber fährt», sagten 50% und «ich will immer die Kontrolle behalten», argumentierten 45% der Befragten.
Was denken Sie? Würden Sie in ein selbstfahrendes Auto einsteigen?
Welche Faktoren sollten bei der Vererbung des Schweizer Bürgerrechts im Ausland berücksichtigt werden?
Sollte es eine Grenze für die Weitergabe des Schweizer Bürgerrechts geben? Oder ist die heutige Praxis zu streng und die Meldung sollte auch nach dem 25 noch möglich sein?
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