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Diese disruptiven Technologien kommen auf uns zu

Frau schaut in ein Mikroskop
Keystone / Gaetan Bally

Was erwartet die Welt in fünf, zehn oder 25 Jahren? SWI swissinfo.ch hat am Schweizer Antizipationstag an der Universität Zürich bei der Community aus Wissenschaft und Diplomatie nachgefragt.

Rund 250 Personen trafen sich kürzlich an der Universität Zürich. Es gab Kafi und Gipfeli, Talks und ein Diskussionspanel in lockerer Atmosphäre. Organisatorin des Zusammentreffens war die Stiftung Geneva Science and Diplomacy Anticipator Gesda. Sie publiziert jährlich den «Science Breakthrough Radar»Externer Link, der die wichtigsten Trends zusammenfasst.

Die folgenden Themen halten Fachleute aus Wissenschaft und Diplomatie für die wichtigsten Technologien der Zukunft, insofern als sie die Gesellschaft drastisch umwälzen könnten, weshalb schon heute darauf reagiert werden müsse:

Quantencomputer
Bartlomiej K. Wroblewski / Alamy

Quantencomputer werden helfen, die grössten Probleme der Menschheit zu lösen

Sie gelten derzeit als der heilige Gral der Wissenschaft: «Quantencomputer, die vielleicht in zehn Jahren bereit sein werden, sind eine völlig neue Sache. Wir erwarten, dass wir mit ihnen Probleme lösen können, für die wir derzeit keine Lösungen haben», sagt Marieke Hood. Sie ist Executivdirektorin des Impact Translator von Gesda und bringt Erfahrung aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Diplomatie mit.

Geneva Science and Diplomacy Anticipator (Gesda) ist eine Stiftung mit Sitz in Genf. Sie verbindet Wissenschaft und Diplomatie, um globale Herausforderungen anzugehen.

Gesda analysiert wissenschaftliche Forschung und Technologietrends, um Politikempfehlungen zu erarbeiten. Sie fördert den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen, Diplomaten und Fachleuten, um Lösungen für Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, Technologie, Gesundheit und Sicherheit zu finden.

Die Stiftung wurde 2019 als gemeinsame Initiative des Bundesrats, der Stadt und des Kantons Genf gegründet und wird nach dem Prinzip der öffentlich-privaten Partnerschaft finanziert und vom Bund sowie vom Kanton und der Stadt Genf unterstützt.

Als Beispiele nennt sie die Möglichkeiten, neue Materialien viel schneller zu entdecken, CO2 aus der Atmosphäre oder Antibiotika aus der Umwelt abzuscheiden, um Antibiotikaresistenzen zu verhindern.

Weil Quantencomputer eine derart disruptive Technologie seien, müsse man sich bereits jetzt damit befassen. Auch wenn noch nicht klar sei, wie genau sie in Zukunft eingesetzt werden könnten, sagt Hood.

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A scientists works in a lab.

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Ein Blick in die Zukunft zum Wohl der Menschheit

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Eine Genfer Stiftung präsentiert ein Instrument, das die erwartbaren Erfindungen der Zukunft darstellt. Es ist eine Art Kompass für die Politik.

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Man könne sich gar nicht vorstellen, wie mächtig ein solcher Quantencomputer sein werde, warnt Alexandre Fasel, der Sonderbeauftragte des Bundes für Wissenschaftsdiplomatie in Genf. Deshalb ist auch für ihn die grösste Herausforderung, dass diese Technologie auf der Welt gleichberechtigt zur Verfügung stehen sollte.

«Die zweite Herausforderung ist, zu verstehen: Wofür werden wir ein so mächtiges Instrument gebrauchen?», sagt Fasel. «Um diese zwei Fragen zu beantworten, schlägt die Stiftung Gesda vor, ein Open Quantum Institute (OQI) in Genf zu gründen, das alle Nutzenden von Quantum zusammenbringt, damit sie zusammen erarbeiten können, wer alles Zugang zum Quantenrechner bekommt.»

Anvisiertes Gründungsdatum ist 2024. «Mit dem Institut wollen wir auch sicherstellen, dass diese Technologie eingesetzt wird, um die Herausforderungen der Menschheit zu meistern: Öffentliche Gesundheit, Klimawandel und Sicherheit», sagt Hood, die das OQI leiten wird.

Hand mit Lupe
Valiantsin Suprunovich / Alamy

«Optimierte» Menschen, angefangen beim Darm

Pascale Vonmont, die am Diskussionspanel teilnahm, sieht vor allem jene Technologien als vielversprechend an, welche die Gesundheit der Menschen betreffen. «Und in diesem Zusammenhang ist die digitale und die Quantentechnologie natürlich auch führend, also die Verbindung zwischen Medizin und Computer.»

Vonmont leitet die Gebert Rüf Stiftung, welche Innovationen zum Nutzen der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft fördert.

Als Beispiel eines Gesundheitsprojekts, das die künftige Entwicklung schon heute aufgreift, nannte sie am Panel den von ihrer Stiftung unterstützten Microbiota Vault, quasi eine Arche Noah der menschlichen Darmflora.

Weil sich die Menschen überall immer ähnlicher ernähren, verarmt diese Welt von Mikroorganismen, von der sich die Medizin einiges verspricht. Das Projekt versammelt und sicher somit Mikrobiota aus der ganzen Welt.

>> Wir haben dieses Projekt letztes Jahr vorgestellt

«Das ist ein Beispiel, wo man gefragt hat: Wo stehen wir mit der Wissenschaft heute? Wo werden wir morgen stehen? Was können wir jetzt machen, um die Früchte morgen zu ernten?», sagt Vonmont.

Gehirn
Science Photo Library / Alamy

Künstliche Intelligenz ist schwer vorhersehbar

Die schwierigste Technologie, bezogen auf eine Prognose, sei die künstliche Intelligenz (KI), sagt Daria Robinson, die bei Gesda das Global Curriculum for Science and Diplomacy leitet. Man sei praktisch überrollt worden von der Entwicklung in diesem Bereich.

Die gute Seite daran sei, dass Gesda mit allen Bereichen zusammenarbeite, auch mit jenen, die KI entwickeln würden. «Und wir haben immer unseren Finger am Puls, was los ist in diesem Film. Das ist sehr wichtig.»

Illustration: Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz

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Die Schweiz, eine der führenden Nationen im Bereich Künstliche Intelligenz, steht vor ethischen Herausforderungen.

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Bundesrat Ignazio Cassis an einem Rednerpult
Aussenminister Ignazio Cassis unterstützt im Namen der Regierung die Stiftung Gesda und bringt die wichtigsten Themen auf das internationale Parkett. Keystone / Martial Trezzini

Wissenschaft kann die Diplomatie stärken

Keine neue Technologie, aber ein Manko, das angegangen werden muss, erkennen mehrere der Teilnehmenden in der Wissenschaftskommunikation. Die Wissenschaft sollte eine Sprache sprechen, die näher an der Bevölkerung sei, sagt Niniane Paeffgen, ehemals Direktorin der gemeinnützigen Stiftung Swiss Digital Initiative und heute Beraterin von Gesda.

Für Forschende gelte es künftig, sich zu fragen: «Was bedeutet das für mich als Individuum, was bedeutet das für die Gesellschaft? Und wie können wir aus diesem Elfenbeinturm herauskommen und versuchen, auch die Wissenschaft in der Bevölkerung zu integrieren?»

Die Beziehung zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik müsse gefördert werden, meint auch Maryline Maillard, Mitglied des ETH-Rats und Koordinatorin der «Stick to Science»-Kampagne.

Schliesslich gehe es auch darum, die Wissenschaft für die Diplomatie zu nutzen. Die Wissenschaft biete oft positive Themen, sagt Maillard. «Sie kann so helfen, Leute aus komplett verschiedenen Kulturen zu verbinden.»

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SWI swissinfo ist Medienpartner des Geneva Science and Diplomacy AnticipatorExterner Link.

Editiert von Veronica DeVore

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