Im Weltraum gehört die kleine Schweiz zu den Grossen
Der Nobelpreis für Physik von Michel Mayor und Didier Queloz hat die Schweiz daran erinnert, dass ihre Astrophysiker bei der Jagd nach Exoplaneten an vorderster Front stehen. Wie in vielen Bereichen der Erforschung des Weltraums.
1995 hatte die Entdeckung ausserhalb von wissenschaftlichen Kreisen noch wenig Aufsehen erregt. Doch im Laufe der Jahre begann die Öffentlichkeit zu verstehen, dass das, woran die Science-Fiction sie gewöhnt hatte, nun wissenschaftliche Realität war: Die Galaxie wimmelt nicht nur von Sternen, sondern auch von Planeten. Und die ersten, die eine dieser Welten identifizierten, die einen anderen Stern als unsere Sonne umkreisen, waren Michel Mayor und Didier Queloz. Und sie sind Schweizer.
24 Jahre später wurden sie für ihre Entdeckung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
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«Mit dem Nobelpreis erklimmt man den Olymp der Wissenschaften»
Dieser Nobelpreis ist, ungeachtet aller lokalpatriotischen Hurras, völlig gerechtfertigt. Es geht um eine der wichtigsten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts in der Astronomie. Sie hat neue Forschungsfelder eröffnet, um unseren Platz im Universum zu verstehen, und sie hat die Chancen, ausserirdisches Leben zu finden, um ein Millionenfaches erhöht.
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Tausende Planeten, doch wo gibt es Leben?
Aber die Suche nach Leben ist nicht einfach, wenn man dieses auf Welten sucht, die Hunderttausende von Milliarden von Kilometern entfernt sind. Hier kommt der menschliche Einfallsreichtum ins Spiel. Und auch hier sind Schweizer Forschende präsent.
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Die Wahrheit ist vermutlich irgendwo da draussen
Bei dieser Suche war Einfallsreichtum von Anfang an gefragt. Aber wie können wir uns der Existenz dieser Planeten überhaupt sicher sein, da ausser ein oder zwei verschwommenen Fotos von vagen Lichtpunkten niemand sie je gesehen hat? Erklärung in diesem Video.
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Milliarden Welten zu entdecken
Heute geht es darum, noch weiter zu gehen. Und zu verstehen, woraus Exoplaneten bestehen. Dies ist die Mission des Weltraumteleskops «CHEOPS, des ersten europäischen Satelliten «made in Switzerland», der im Dezember 2019 ins All geschossen wurde.
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Schweizer Präzision für die Suche nach Leben im All
Die Schweiz hatte aber nicht auf CHEOPS und nicht auf Michel Mayor und Didier Queloz oder den Astronauten Claude Nicollier warten müssen – den ersten nicht-amerikanischen Missionsspezialisten der NASA –, um ihren Ruf in der Weltraumforschung zu etablieren.
1969 landeten Neill Armstrong und Buzz Aldrin mit einer Schweizer Uhr am Handgelenk auf dem Mond. Und das erste, was sie dort taten, noch bevor sie das sternenbesetzte Banner ausrollten, war, das Sonnensegel der Universität Bern zu installieren, das einzige nicht-amerikanische wissenschaftliche Experiment an Bord von Apollo XI.
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Das schöne Mondspielzeug aus Bern
Seit den Anfängen der Weltraumforschung gab es kaum eine amerikanische oder europäische Mission, die nicht etwas Schweizer Technologie an Bord hatte. Denn dieses Land weiss, wie man Instrumente herstellt, die sowohl sehr präzise als auch sehr zuverlässig sind, unabdingbare Voraussetzungen, um den Belastungen einer Reise ins All standhalten zu können.
Ob es darum geht, einen Rover zum Mars anzutreiben, Gase zu «schnüffeln», die von einem Kometen austreten, oder hochauflösende Bilder eines Planeten im Sonnensystem aufzunehmen, Schweizer Ingenieure haben die Lösung.
Das vorerst jüngste Beispiel ist STIX. Dieses Röntgenteleskop wird Sonnenausbrüche von einer europäischen Sonde aus untersuchen, die der Sonne näherkommen soll als je zuvor versucht.
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Mit Schweizer Präzision die Sonne erforschen
(Übertragung aus dem Französischen: Peter Siegenthaler)
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