Ein Ingenieur aus der Schweiz hat sein Leben in den Dienst der Minenräumung gestellt. Nach zehn Jahren liefert er nun eine Maschine in Krisengebiete, die Personenminen keine Chance lässt.
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Korrespondent im Bundeshaus. Die Schweiz hat viele Gesichter und jedes erzählt Geschichten. Mich interessiert das Land in seiner Vielfalt.
Wie am Tag der Personenminen, dem 4. April, bekannt wurde, ist die Zahl der Menschen, die weltweit jährlich Landminen zum Opfer fallen, wieder stark angestiegen. Nach 1999 war sie vorübergehend auf 4000 gesunken. Doch inzwischen sterben wieder gegen 7000 Menschen durch Minen.
Immer noch sind riesige Landstriche in vielen ehemaligen Kriegsgebieten vermint. Laut Radio SRF fliesst immer weniger Geld für die aufwendige Entminung der Gebiete. Der Personenminenbann, für den 1997 gar der Friedensnobelpreis verliehen wurde, ist plötzlich akut infrage gestellt.
Gepanzerten Mähmaschinen legen Minen frei
Einer, der sich ganz dem Kampf gegen Landminen verschrieben hat, ist Frédéric Guerne, Ingenieur aus Tavannes. Die Geräte, welche er dort entwickelt hat, dienen keinem andern Zweck, als Minen aufzuspüren und zu entschärfen.
Sein Unternehmen DiggerExterner Link produzierte zunächst gepanzerte Mähmaschinen. Sie schnitten auf Feldern im Sudan, in Tschad oder in Mali Gras und Sträucher, um die Personenminen freizulegen, damit diese dann entschärft werden konnten.
Inzwischen hat Guerne auch ein Fahrzeug gebaut, das Minen entschärfen kann. Es ist die vierte Generation seiner Idee von Minenräumfahrzeugen, grösser, effizienter, ausgereift.
Als Weiterentwicklung der drei Generationen von Vorgängermaschinen hat der DIGGER D-250 auch eine kräftigere Raupenkette. Er ist das Ergebnis von zehn Jahren praktischer Erfahrung.
Äusserlich ähnelt der Digger einem gepanzerten Strassenwischer, wiegt zwölf Tonnen und misst sechs Meter. Vorne fressen sich Hämmer in die Erde. Stossen sie auf eine versteckte Landmine, explodiert diese. Das verträgt der Digger, dafür ist er gebaut.
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SRF (Tagesschau vom 04.04.2017)
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