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Wissenschaftler, Astronauten und Musiker feiern Mondlandung

Starmus
Brian May und Rick Wakeman beim letzten Starmus-Festival. Dieses Jahr werden die beiden Virtuosen wieder auf der Bühne stehen. Starmus Festival

12 Nobelpreisträger und viele weitere Wissenschaftler, 7 Astronauten der Apollo-Missionen und einige Rock-Giganten wie Brian May und Brian Eno: Ende Juni feiert Zürich das 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung, indem es das 5. Starmus-Festival empfängt – zum ersten Mal in der Schweiz. Das Programm wurde am Freitag bekanntgegeben.

«Wenn Politiker sagen, dass Wissenschaft wichtig ist, wer glaubt ihnen? Wenn Wissenschaftler sagen, dass Wissenschaft wichtig ist, werden Sie denken, dass diese sich bloss für die eigene Sache einsetzen. Aber wenn Künstler sagen, dass Wissenschaft wichtig ist, besteht die Chance, dass Sie ihnen zuhören.» Mit diesem Satz fasst der amerikanisch-spanische Astrophysiker Garik Israelian das Credo von StarmusExterner Link zusammen, das er 2011 mit seinem Freund Brian May gegründet hat. Denn der berühmte Gitarrist von Queen ist auch Doktor der Astrophysik.

In vier Ausgaben – die ersten drei auf den Kanarischen Inseln, die letzte in Norwegen – hat sich dieses UFO des Sommerfestivals einen soliden Ruf für ein emotionales Programm aufgebaut. Der bisher einzige Schweizer Astronaut, Claude Nicollier, hat bereits an mehreren Ausgaben teilgenommen und wird auch in diesem Jahr in Zürich dabei sein. Er findet den Anlass spektakulär. Die Verbindung zwischen Wissenschaft, Abenteuer und Musik sei offensichtlich: «C’est l’émotion».

Elon Musk, Brian Eno und Apollo 11

Von Anfang an hatte Starmus die Unterstützung von Stephen Hawking, der dazu beitrug, modernste Wissenschaft so populär zu machen, trotz der Komplexität der Begriffe, mit denen diese jongliert. Obwohl der Astrophysiker vor einem Jahr verstarb, vergibt Starmus weiterhin in seinem Namen Medaillen als Auszeichnung für wissenschaftliche Kommunikation.

In diesem Jahr gehen die Medaillen an Elon Musk, den Gründer von Tesla, Space X, Open AI (künstliche Intelligenz) und SolarCity (nachhaltige Energien) «für seine erstaunlichen Leistungen auf dem Gebiet der Raumfahrt und für die Menschheit», an Brian Eno «für seinen Beitrag zur Popularisierung der Wissenschaft» und an Todd Douglas Miller «für seine neue Perspektive auf die berühmteste Raumfahrtmission der Geschichte» in seinem Dokumentarfilm «Apollo 11».

Die drei Medaillen werden am 24. Juni zur Eröffnung des Festivals vergeben. Der Dokumentarfilm, der auf NASA-Archiven basiert, wird dort natürlich gezeigt.

Brian Eno, ehemaliger Keyboarder von Roxy Music, später Komponist und Produzent, der seit den 1970er-Jahren den Sound vieler Bands (insbesondere «Gliders») geprägt hat, wird ebenfalls dabei sein. Er erfuhr diese Nachricht heute Morgen, live auf Skype, vor der Presse. Geprägt von der typisch britischen Selbstironie war seine erste Reaktion eine Entschuldigung: «Wenn man weder Gitarre noch Schlagzeug spielen kann, landet man unvermeidlich beim Synthesizer. Und damit macht man nun mal kosmische Musik.»

Bleibt noch Elon Musk. Wird der Unternehmer nach Zürich reisen? Er hat es versprochen, aber etwas Unerwartetes in letzter Minute ist immer möglich.


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«Wenn ein Nobelpreisträger zu einer Konferenz in Ihrer Nähe kommt, gehen Sie vielleicht hin. Danach müssen Sie in eine andere Stadt gehen, um einen anderen Preisträger zu sehen, und so weiter. Aber an diesem Festival haben Sie die Crème de la Crème der Wissenschaft während einer Woche am gleichen Ort versammelt, es ist eine einzigartige Gelegenheit», wirbt Sir Michael Hintze. Der britische Milliardär ist über seinen CQS-Managementfonds einer der Hauptsponsoren von Starmus. Er weist darauf hin, dass diese Züricher Woche eine Gelegenheit ist, «einige der besten Köpfe der Welt» zu treffen.

Starmus Festival V – A Giant Leap – gewidmet dem 50. Jahrestag der ersten Schritte des Menschen auf dem Mond.

24. bis 29. Juni in der Samsung Hall in Dübendorf bei Zürich (maximale Kapazität: 5000 Personen).

Das ProgrammExterner Link kann noch einige Änderungen erfahren, aber alle angekündigten Personen werden dort sein. Auf dem Programm: während des Tages wissenschaftliche Roundtables, die für jedermann zugänglich sind, mit der Möglichkeit des Dialogs und Konzerte am Abend.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Veranstaltung ursprünglich in Bern geplant war. Die Universität der Bundesstadt ist berühmt für ein Sonnenwindsegel, das die Apollo 11-Astronauten als Erstes auf dem Mond aufgestellt haben. Aber aus logistischen Gründen, insbesondere wegen der Raumkapazität, wandte sich Starmus schliesslich Zürich zu. Dennoch wird die Universität Bern das Jubiläum vom 27. bis 30. Juni mit einer eigenen Veranstaltung zum ThemaExterner Link feiern.

(Übertragung aus dem Französischen: Sibilla Bondolfi)

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