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Besser leben in Schweizer Städten

Quartier Zentrum Nord in Zürich-Oerlikon: Louis Haefliger Park als Nachbarschafts-Park. Keystone Archive

"Grüne Städte". Dies das Motto des diesjährigen UNO-Umwelttages. Gefordert werden mehr Ruhe und Grünräume in Städten und Agglomerationen.

Auch das Bundesamt für Umwelt lanciert aus diesem Anlass einen Appell für bessere Luft. 75% der Schweizer Bevölkerung leben in Städten oder Agglomerationen.

1972 erklärten die Vereinten Nationen (UNO) den 5. Juni zum «jährlichen Tag der Umwelt». Seither sind alle staatlichen und kommunalen Stellen aufgerufen, für jeweils diesen Tag Umweltthemen sichtbar zu machen und die Menschen zu bewussterem Verhalten zu befähigen und zu motivieren.

Jährlich beteiligen sich zahlreiche Städte und Gemeinden auf allen Kontinenten am Umwelttag. Dieses Jahr heisst das globale Motto: «Green Cities. Plan for the Planet».

In der Schweiz wünscht sich das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) aus diesem Anlass bessere Luft für die Städte, mehr Ruhezonen und grössere Naturflächen.

Zürich und Lausanne in San Francisco

Gastgeber-Stadt für die diesjährigen UNO-Umwelttag-Feierlichkeiten ist San Francisco. Seit Anfang und noch bis am 5. Juni findet dort unter der Ägide des Umweltprogramms UNEP eine Aktionswoche zum Thema «Grüne Städte» statt. Eingeladen wurden die 100 grössten Städte der Welt und weitere interessierte Städte, darunter auch Lausanne und Zürich.

Zürich ist durch Stadtpräsident Elmar Ledergerber sowie Mitarbeiter der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und des Rückversicherers Swiss Re vertreten.

Die Schweizer Delegation will aufzeigen, wie die Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und Verwaltung zu positiven Ergebnissen bei der nachhaltigen Entwicklung führen kann.

Umwelttage in Zürich

Als Trägerin des European Energy Award Gold ist auch Lausanne in San Francisco präsent, vertreten durch die Direktorin der städtischen Betriebe, Eliane Rey, sowie Angehörige der Gemeindeverwaltung.

Aus Anlass des internationalen Umwelttages finden auch in der Schweiz Aktionen statt, vor allem in Zürich. Dort wählen Interessierte an den zum zweiten Mal durchgeführten Umwelttagen vom 3. und 4. Juni unter 19 Veranstaltungen.

Für lebenswerte Städte

BUWAL-Direktor Philippe Roch fordert in seinem Appell zum Umwelttag «Städte, in denen sich gut leben lässt». Dazu gehörten Filter für alle Dieselautos. Denn Feinstaub und insbesondere Krebs erregender Dieselruss seien ein ernst zu nehmendes Gesundheitsproblem in städtischen Gebieten.

In den Städten seien zur Entlastung der Wohnquartiere ferner möglichst viele Tempo-30-Zonen zu schaffen. Damit die Städte lebenswert blieben, brauche es zudem mehr Naturerlebnisräume. Naturnähere Stadtpärke mit möglichst wenig Verboten leisteten dazu einen wichtigen Beitrag.

Quartiergestaltung und Raumplanung

«Man kann dem Städter und der Städterin die Natur mit den Mitteln der Quartiergestaltung wieder näher bringen», sagt Roch. «Etwa mit Verkehrsberuhigungs-Massnahmen. Damit dämpft man die Lärmbelastung, und schafft gleichzeitig Sicherheitszonen, in denen Kinder spielen oder Rad fahren können.»

Roch äussert sich auch zur steten Ausdehnung der Siedlungsfläche. Wenn die agglomerative Siedlungsentwicklung vom Typ «Schweizer Mittelland» weitergehe, würden die Grünflächen zuletzt alle ausgefüllt.

«Dann werden Millionen Menschen unter sehr unangenehmen Bedingungen leben, was die Umwelt angeht. Zu unserem Glück haben wir noch Wälder, Landwirtschafts-Flächen und Naturräume.»

Es braucht deshalb, so Roch, eine wesentlich stärkere Raumplanung, insbesondere einen strengeren Schutz der Landwirtschaftszonen. Das Beispiel Galmiz zeige, dass die Behörden nicht über die nötigen Instrumente verfügten.

swissinfo und Agenturen

Das BUWAL fordert unter anderem Naturflächen in Städten:

Erlebnisräume, wo Menschen Erfahrungen mit der Natur machen, beobachten und experimentieren können.

In Stadtnähe muss die Natur auch geschützt werden, beispielsweise in Auen.

Dort sollen sich die Menschen mit Respekt in der Natur erholen.

Dieses Prinzip ist in der Teilrevision des Natur- und Heimatschutz-Gesetzes vorgesehen.

Der UNO-Umwelttag wird jährlich am 5. Juni gefeiert.
Mit diesem Tag möchte die UNO global das Bewusstsein für ökologische Anliegen fördern.
Das Thema 2005 lautet «Green Cities».
Die diesjährige Gastgeber-Stadt ist San Francisco.
2004 wurde der World Environment Day in Barcelona gefeiert, 2003 in Beirut.

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