Besserer Schutz der Brutvögel gefordert
Vierzig Prozent der Brutvogelarten in der Schweiz sind bedroht. Fachleute schlagen Alarm.
Die Schweizerische Vogelwarte Sempach und der Schweizer Vogelschutz (SVS) fordern mit konkreten Massnahmen einen besseren Schutz der Schweizer Brutvögel.
In der Schweiz herrsche eine eigentliche Biodiversitätskrise, sagte Werner Müller, Geschäftsführer des SVS, am Donnerstag vor den Medien in Bern. Von 195 Brutvogelarten seien 77 akut gefährdet und stünden auf der Roten Liste des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL). Das sei dramatisch, auch weil Vögel Indikatoren für den Zustand der Natur seien.
Das «Impulsprogramm Vögel Schweiz» des SVS und der Vogelwarte enhält deshalb einen Forderungskatalog zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt in der Schweiz. Angesprochen sind Bund, Kantone und Gemeinden, aber auch die Landwirte und die Grossverteiler.
Feldlerche und Wachtelkönig
Gefordert werden zum Beispiel der Schutz spezieller Vogelarten oder die Förderung von naturnahen Lebensräumen durch Direktzahlungen. Wenn ein Bauer auf seinem Land einen Wachtelkönig, ein Braunkehlchen oder eine Feldlerche brüten lasse, solle er «anständig» dafür entschädigt werden, sagte Christa Glauser, stellvertretende Geschäftsführerin des SVS.
Die gesetzlichen Grundlagen für die Förderung und den Erhalt der Artenvielfalt seien vorhanden, sagte Müller. Nur die Umsetzung sei ungenügend. Deshalb biete das «Impulsprogramm Vögel Schweiz» konkrete politische Lösungen an.
Das Programm ist auf drei Jahre angelegt. Es wird um weitere Forderungen ergänzt werden, die in die politische Diskussion eingebracht werden sollen. Mit einer Faltbroschüre wollen der SVS und die Vogelwarte auch in der Bevölkerung auf die «schlechte Performance der Vogelwelt» und das «Grounding des Rebhuhns» aufmerksam machen.
swissinfo und Agenturen
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