Wissenschaftern der Europäischen Organisation für Nuklearforschung (CERN) bei Genf ist es gelungen, Antimaterie zu schaffen und diese über kurze Zeit zu speichern. Dies könnte ihnen helfen, dem Urknall auf die Spur zu kommen.
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swissinfo.ch und Agenturen
In einem am Mittwoch im renommierten Wissenschafts-Magazin Nature publizierten Bericht erklärten die Forscher des Projekts «Alpha», wie sie es geschafft haben, Antiwasserstoff im Vakuum zu produzieren und während einer Zehntelsekunde zu speichern, «eine Zeit, die reicht, um sie studieren zu können», wie es hiess.
38 Antiatome hätten so über diesen – für Laien kurzen Zeitraum – untersucht werden können. Für die Forscher kommt diese Zehntelsekunde jedoch einer halben Ewigkeit gleich.
Eine Premiere ist die Schaffung von Antiwasserstoff jedoch nicht: Bereits 1995 hatten Forscher des CERN Antiwasserstoff hergestellt. Allerdings waren die Anti-Atome bis heute sehr flüchtig. Neu ist aber die relativ lange Speicherdauer, die bisher lediglich bei mehreren Milliardstelsekunden gelegen hatte.
«Wir wissen noch nicht, warum die Natur die Antimaterie nicht zulässt», erklärte der Forscher Jeffrey Hangst, Sprecher des Alpha-Projekts. «Das spornt uns noch mehr an, die Geheimnisse der Antimaterie zu entschlüsseln.»
Materie und Antimaterie seien identisch, lösten sich jedoch gegenseitig auf, erklärte das CERN in einer Mitteilung. Nach dem Urknall hätte demnach gleich viel Materie wie Antimaterie geschaffen werden sollen. Dem sein aber nicht so; die Materie dominiere den Kosmos. Dieser Diskrepanz wollen die Forscher nun auf den Zahn fühlen.
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