Dürfen wir vorstellen? Die Tintenfischart «Chuchichäschtli»
Zürcher Forscherinnen und Forscher haben im Tessin Fossilien einer bisher unbekannten Tintenfischart entdeckt – und sie "Chuchichäschtli" getauft.
Die Versteinerungen lagerten mehrere Jahrzehnte in einem Schrank der Universität Zürich (UZH). Erst bei einer erneuten Untersuchung der Sammlung wurde die Bedeutung der Kopffüsser-Art erkannt.
«Zuerst haben wir uns überlegt, die Art nach einem Kollegen zu benennen», sagte Christian Klug vom Paläontologischen Institut der UZH gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
«Aber das Fossil ist so unansehnlich, dass wir das niemandem antun wollten.» Stattdessen tauften sie den Tintenfisch deshalb auf den Namen «Ticinoteuthis chuchichaeschtli».
«Chuchichäschtli», zu Deutsch Küchenkästchen, ist das wohl beliebteste Wort zur lautmalerischen Demonstration der Dialekte in der Deutschschweiz.
Schubladen voller neuer Arten
Es sei nicht ungewöhnlich, in einer Sammlung auf eine neue Art zu stossen, sagte Klug. «Es gibt jede Menge an neuen Arten, die in Schubladen warten.»
Und weiter: «Die heute lebenden Arten machen nur etwa ein Prozent aller Arten aus, die jemals gelebt haben», so der Forscher. Paläontologen – also Forschende, die Fossilien untersuchen – gebe es hingegen nicht sehr viele.
Den originalen Fachartikel im Swiss Journal of Palaeontology (in Englisch) können Sie hier lesen:Orthoceratoid and coleoid cephalopods from the Middle Triassic of Switzerland with an updated taxonomic framework for Triassic OrthoceratoideaExterner Link
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