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Dank Aufschwung sinkende Arbeitslosenzahlen

Wieder mehr lachende Gesichter auf dem Arbeitsmarkt. Keystone

Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hat sich weiter verbessert. Erstmals seit sechs Jahren ging die Zahl der Arbeitslosen im Monat September wieder zurück.

Gleiches gilt auch für die Jugend-Arbeitslosigkeit, die aber noch immer überdurchschnittlich hoch ist. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz bei den Besten.

«Die Zahlen sind besser, als man erwarten durfte», sagte Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), am Freitag zur Arbeitsmarkt-Statistik für den September.

Zwar verharrte die Arbeitslosenquote zum vierten Mal in Folge auf 3,1%. Im Unterschied zum August ging die Zahl der als arbeitslos registrierten Menschen aber wieder zurück, und zwar um 1198 auf 121’876.

Sinkende Arbeitslosenzahlen im September hatte es letztmals im Boomjahr 2000 gegeben.

Noch besser sieht die Entwicklung bei den saisonbereinigten Zahlen aus, wo auch die Quote sank, von 3,3 auf 3,2 Prozent. Für Nordmann ist das der Beweis, dass die konjunkturell bedingte Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt weitergeht.

Die saisonbereinigten Zahlen sinken nun schon während 13 Monaten in Folge.

Für Nordmann ist das der Beweis, dass die konjunkturell bedingte Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt weitergeht.

Mehr Lehrstellen

Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 verringerte sich auch die Zahl der jungen Arbeitslosen im September.

Knapp 25000 Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren waren noch ohne Job – gut 1% weniger als im August und fast 20% weniger als vor einem Jahr.

Auch sind in der Schweiz Mitte September mehr Lehrstellen vergeben worden als noch vor einem Jahr. Da die Zahl der Schulabgänger aber gleichzeitig gestiegen ist, bleibt die Lage angespannt, wie das Eidgenössische Volkswirtschafts-Departement (EVD) am Freitag bekannt gab.

Die Umfrage bei den Kantonen mit Stichtag 15. September habe bestätigt, dass die Lehrstellensuche für Jugendliche mit schulischen oder sozialen Schwierigkeiten besonders schwierig sei.

Noch seien aber freie Lehrstellen im Baugewerbe und im Nahrungsmittelbereich zu finden und im Gegensatz zum Vorjahr neu auch im kaufmännischen Bereich.

Erwerbslosenzahl höher

Im zweiten Quartal 2006 waren in der Schweiz 169’000 Personen ohne Arbeit und auf Stellensuche. Gegenüber dem Vorjahr sank die Erwerbslosenquote von 4,4 auf 4%, wie die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.

Im internationalen Vergleich weise die Schweiz damit nach wie vor eine der niedrigsten Erwerbslosenraten auf, heisst es in der Mitteilung vom Freitag. In Europa stehen nur Norwegen (3,5%), Dänemark (3,7%) und die Niederlande (3,9%) noch besser da. Die höchsten Erwerbslosenquoten weisen Polen (15,9%) und die Slowakei (14,4%) auf.

Die Zahl der Unterbeschäftigten verharrte nahezu auf dem Vorjahresniveau: 259’000 Teilzeiterwerbstätige möchten ihren Beschäftigungsgrad erhöhen und wären innerhalb von drei Monaten für ein höheres Arbeitspensum verfügbar. Im Vorjahr waren es 254’000 gewesen.

Die Arbeitskräfteerhebung ergänzt die monatliche Arbeitslosenstatistik des seco, schreibt das BFS. So ist die Arbeitskräfteerhebung etwa für internationale Vergleiche die geeignete Quelle, während sich die seco-Statistik besonders zur Beobachtung kurzfristiger konjunktureller Entwicklungen eignet.

swissinfo und Agenturen

Die Arbeitslosenquote beträgt in der Schweiz 3,1% und die Quote der Erwerbslosen 4,0%.

Niedriger ist die Erwerbslosenquote in Europa nur in Norwegen (3,5%), Dänermark (3,7%), Niederlande (3,9%).

Am höchsten ist sie in Polen (15,9%) und der Slowakei (14,4%).

Die Statistik der registrierten Arbeitslosen des seco basiert auf den bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungs-Zentrum (RAV) eingeschriebenen, stellensuchenden Personen.

Die Statistik der Schweizerischen Arbeitskräfte-Erhebung (SAKE) stützt sich auf einer Stichprobe der ständigen Wohnbevölkerung und der internationalen Vorgaben zur Definition von Erwerbslosigkeit.

Die SAKE-Zahlen werden nur einmal pro Jahr erhoben (2. Quartal). Das seco liefert monatliche Zahlen zur Arbeitslosigkeit ab.

In der seco-Zahlen kommen die ausgesteuerten Arbeitslosen nicht vor. Ausgesteuerte haben nach abgelaufener anderthalbjähriger Rahmenfrist ihren Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft.

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