Das Atom spaltet
Die Debatte über die Kernenergie ist über 30 Jahre alt.
Die feurigen Debatten der siebziger Jahre sind einem sachlicheren Dialog gewichen.
2001 produzierten die 5 Schweizer Kernkraftwerke 25 Mrd. kWh Strom.
Die erneuerbaren Energien machten nur gerade 0,8% der Gesamtproduktion aus.
Die Anti-Atom-Bewegung
Die Debatte um die Kernkraftwerke um die Schweiz begann 1969 mit der Inbetriebnahme von Beznau 1, dem ersten kommerziellen Werk in der Schweiz.
Bereits 1 Jahr später wurden die ersten Proteste hörbar, verkörpert vom Aktions-Komitee gegen das Kernkraftwerk Kaiseraugst.
1975 besetzte das Komitee das Gelände, auf dem das neue Werk entstehen sollte. Dies war die Geburtsstunde der Schweizer Anti-Atom-Bewegung. Kaiseraugst wurde nicht gebaut.
1971 entstand Beznau 2 und Mühleberg. 1977 protestierten Tausende gegen den Bau eines Kernkraftwerks in Gösgen – ohne Erfolg. 1979 ging Gösgen ans Netz.
Im selben Jahr verlangte eine Initiative, das Volks-Ja zum Neubau von Kernkraftwerken. Die Initiative scheiterte an einem Nein-Anteil von 51,2%.
1984 wurde das KKW Leibstadt gebaut, das bisher letzte Werk auf Schweizer Boden.
Tschernobyl-Effekt
1986 explodierte das Kernkraftwerk von Tschernobyl. Der Atomstrom geriet wieder zunehmend ins Schussfeld der Kritik. Nur gerade Frankreich hängte seither nochmals ein Kernkraftwerk ans Netz.
Der Anti-Atom-Konsens seit Tschernobyl ist jedoch am Bröckeln: Im Mai 2002 beschloss Finnland ein neues Werk zu bauen.
swissinfo
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