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Der Internationale Tag des Kindes in der Schweiz

Der Internationale Tag des Kindes ist am Mittwoch mit verschiedenen Aktionen begangen worden.

Es fanden Strassenaktivitäten, Preisverleihungen, friedliche Parlaments-Invasionen und vieles mehr statt.

Etwa 100 Schülerinnen und Schüler vereinnahmten in Delsberg das jurassische Parlament und übergaben eine Pergamentrolle mit den Artikeln der UNO-Kinderrechtskonvention.

Trotz deren Ratifizierung durch fast alle Staaten würden die Rechte der Kinder immer noch mit Füssen getreten, sagte die jurassische Regierungspräsidentin Anita Rion.

Kinderrechten zum Durchbruch verhelfen

Auch im Kanton Thurgau erhielten die Kantonsparlamentarier Besuch von Kindern. Diese verteilten pro-juventute-Karten mit der Aufschrift «Kinderrechte – 365 Tage im Jahr».

Die Einhaltung der Kinderrechtskonvention ist auch der Vereinigung Kinderschutz Schweiz ein Anliegen. Sie nahm sich den Tag des Kindes zum Anlass für den Start einer neuen Aktion:

Die Konvention soll in Form einer symbolischen Geste von Privatpersonen «ratifiziert» werden. Die Schweiz hat die Vereinbarung 1997 ratifiziert.

Der Kinderschutz Schweiz konnte am Mittwoch gleichzeitig sein 20-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass lancierte er dieser Tage eine Kampagne zur gewaltfreien Erziehung.

In der Stadt Bern erfüllte das Jugendamt in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen vorab eruierte Kinderwünsche: ein Spielplatz mit allen möglichen fahrbaren Geräten, eine Riesen-«Gumpimatte», Ballonspiele, Musik oder Schlemmerbuffets.

Auch in der Schweiz nicht alles beim Besten

Pro juventute gedachte des Tages des Kindes mit dem Projekt «Kinder-Oasen» und «Kinder-Öden»: Kinder sollten ihre nächste Umgebung mit farbigen Luftballons als «Öden» oder «Oasen» kennzeichnen und Verbesserungswünsche vortragen.

Mit dieser Aktion wolle man auf die Situation der Kinder in der Schweiz aufmerksam machen, sagte pro-juventute-Sprecher Thomas Graf auf Anfrage.

In der Schweiz lebten etwa 200’000 Kinder in Armut, fast 20% der Jugendlichen zwischen 13 und 20 litten an Depressionen, und etwa 38’000 Kinder unter zweieinhalb Jahren würden regelmässig geohrfeigt.

Terre des hommes machte seinerseits auf die Situation der Strassenkinder in der ganzen Welt aufmerksam. In der ganzen Schweiz putzten Kinder und Jugendliche für einen Tag Schuhe. Weltweit kämpfen schätzungsweise 100 Millionen Kinder auf der Strasse ums Überleben.

Pestalozzi-Preis an Risch im Kanton Zug

Zu den Schweizer Gemeinden, die sich mit ihrer Kinder- und Jugendpolitik hervorgetan haben, zählt Risch. Die Zuger Gemeinde wurde deshalb mit dem Pestalozzi-Preis ausgezeichnet. Der mit 20’000 Franken dotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Ein Anerkennungspreis ging an Basel-Stadt.

Der Pestalozzi-Preis wird vom Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), der UNICEF Schweiz, der Kinderlobby Schweiz, der Pestalozzi-Weltstiftung und von der Stiftung pro juventute getragen.

swissinfo und Agenturen

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