Die ETH läutet das Jubiläumsjahr ein
Unter dem Motto "Welcome Tomorrow" feiert die ETH Zürich ihre Gründung vor 150 Jahren.
Ausstellungen und Denkforen sollen im Jubiläumsjahr eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schlagen.
«Wir möchten im Jubiläumsjahr über die Zukunft nachdenken – im Dialog mit unseren Partnerinnen und Partnern sowie mit der Bevölkerung der Schweiz», sagte der Präsident der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), Olaf Kübler, zur Eröffnung des Jubiläumsjahrs.
Der ursprüngliche Auftrag der 1855 als «Eidgenössische polytechnische Schule» gegründeten ETH gelte auch heute noch. Damals wie heute müsse sie den Anschluss an die Zukunft sichern, damit sie im internationalen Wettbewerb der besten Forschungsuniversitäten mithalten und in der Schweiz eine hervorragende Ausbildung anbieten könne, so Kübler weiter.
«Diesen Anspruch erfüllen wir, indem wir unsere internationalen Aktivitäten ausweiten und uns national noch stärker verankern». Ein Schlüsselthema unter anderen sei dabei die Vertiefung des Diskurses zwischen der Wissenschaft und der Öffentlichkeit.
ETH heisst Bevölkerung in der Zukunft willkommen
Das machte sich die ETH auch zum Thema für das Jubiläumsjahr 2005. Unter dem Slogan «Welcome Tomorrow» werde ein Dialog mit der Schweizer Bevölkerung eingegangen um offen, kritisch und verantwortungsbewusst über die Zukunft nachzudenken, umschrieb Kübler das Ziel der Jubiläumsveranstaltungen.
Diese richten sich in vier Schwerpunkten an unterschiedliche Interessengruppen. Als erstes macht sich ein «Science Truck» mit ETH-Forschern auf eine bis April dauernde Reise quer durch die Schweiz, wo an elf Mittelschulen Projekte aus Forschung und Lehre vorgestellt werden.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet zwischen März und Juni das Programm «ETH für alle – Begegnungen in den Welten des Wissens», das sich an die gesamte Schweizer Bevölkerung richtet. «Welten des Wissens» gibt es auch in der Erlebnisausstellung zu sehen, die vom 22. April bis zum 8. Mai im Platzspitzpark neben dem Landesmuseum Besuchern offen steht.
Den Hochschulangehörigen wird unter der ETH-Kuppel eine Reihe von Anlässen geboten. Im November schliesslich werden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach Zürich eingeladen, wo sie während einer Woche Visionen zur Zukunft des Forschungs- und Bildungsstandortes Schweiz entwickeln sollen.
Sondermarke und Jubiläumslok
Die Schweizerische Post gratuliert der ETH mit einer Sondermarke zum Jubiläum. Die 85-Rappen-Marke zeigt die Fassade des von Gottfried Semper entworfenen ETH-Hauptgebäudes und kommt am 8. März in den Verkauf. Zudem kann kann sie ab sofort im Internet bestellt werden.
Die Post gehört auch zu jenen über 50 Gönnern und Sponsoren, die die ETH im Jubiläumsjahren unterstützen.
Auch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ehren die ETH. Am 21. April wird im Hauptbahnhof Zürich die neue ETH-Lokomotive eingeweiht. Sie trägt unter anderem den Schriftzug mit dem Jubiläumsslogan «Welcome Tomorrow».
swissinfo und Agenturen
1855 wird die «Eidgenössische polytechnische Schule» im Zentrum von Zürich in den Räumen der Universität eröffnet.
Als einziges polytechnisches Institut in Europa verfügt sie über eine Abteilung für geisteswissenschaftliche Fächer.
1864 zieht das Polytechnikum in ein eigenes Gebäude um, ein repräsentativer Neorenaissance-Bau nach Plänen des Architekturprofessors Gottfried Semper.
1911 erhält das «Polytechnikum» den offiziellen Namen «Eidgenössische Technische Hochschule» (ETH).
1959 wird der Platz in der Innenstadt knapp. Auf dem Hönggerberg, 12 km nordwestlich des Zentrums, erwirbt die ETH Bauland für einen zweiten Standort.
Heute arbeiten, forschen und studieren rund 18’000 Menschen aus 80 Nationen an der ETH.
Sie hat bisher 21 Nobelpreisträger hervorgebracht.
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