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Die Schweizer Forschung, mit oder ohne Europa

Das 6. Forschungsprogramm der EU hat den Forschungsplatz Schweiz belebt. Keystone Archive

Der Verein Euresearch will, dass die Schweiz im Forschungsprogramm der Europäischen Union (EU) bleibt. Ein Teil der Rechten bezweifelt den Nutzen für die Schweiz.

Vor der Parlamentsdebatte, die über eine Erneuerung der Forschungs-Partnerschaft entscheidet, lanciert der Euresearch eine Kampagne.

Die Schweiz soll sich am 7. Forschungsprogramm der EU (FP7) voll beteiligen. Forschende und Unternehmen könnten davon enorm profitieren, unterstrichen am Donnerstag Persönlichkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Politik an der «Euresearch-Konferenz» in Bern.

Dies zeige die bisherige Schweizer Teilnahme an den europäischen Forschungsprogrammen.

Beim 6. Forschungsrahmenprogramm (2003-2006) habe die Schweiz ihre investierten Gelder schon zu 100% wieder hereingeholt, unterstrich Christiane Langenberger, Präsidentin von Euresearch, am Donnerstag vor den Medien.

Beim 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) könnte dieser Wert noch übertroffen werden. Das auf sieben Jahre angelegte Programm (2007-2013) hat ein Budget von 54 Mrd. Euro, das auf 4 Jahre angelegte 6. Programm hatte ein solches von 17,5 Mrd. Euro.

Einbezug von weiteren Forschungsbereichen

Neben den herkömmlichen Bereichen Gesundheit, Informationsgesellschaft, Biotechnologie/Ernährung/Landwirtschaft, Nanowissenschaften, Energie, Umwelt und Verkehr sowie Nuklearforschung sollen mit dem FP7 neu auch die sozialwissenschaftliche Forschung, die Raum- und Sicherheitsforschung sowie die Grundlagenforschung gefördert werden.

Das Schweizer Parlament wird im kommenden Winter das Assoziierungsabkommen zu erneuern haben. Von der politischen Rechten wurden bereits Zweifel am Nutzen einer Erneuerung laut.

Solche Zweifel will der Verein Euresearch mit einer Informationskampagne zerstreuen. Die Assoziierung zum 6. Rahmenabkommen habe die Beteiligung ihrer Firma an der europäischen Forschung wesentlich erleichtert, berichtete Monica Calisti vom Software Unternehmen Whitestein Technologies.

Warnung vor einem Rückzug

Ein Rückzug vom Assoziierungs-Status wäre nach den Worten von Patrick Aebischer, Präsident der ETH Lausanne, für die Schweiz katastrophal: Ihre Glaubwürdigkeit würde leiden, sie könnte sich an einigen Teilen des Programms nicht mehr beteiligen und nicht mehr an der Projektkoordination mitwirken.

Der Verein Euresearch, der im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung und Forschung über die Forschung der EU informiert, wird bei seiner Kampagne unterstützt vom Komitee ProFP7.

swissinfo und Agenturen

Die Schweiz nimmt seit 1992 an den EU-Forschungsprogrammen teil, zunächst selektiv an einzelnen Projekten, dann ab 2004 auf Grund der bilateralen Abkommen als assoziiertes Mitglied.
Dadurch kann sie an der Gestaltung der Programme und Projekte mitwirken.
Schweizer Forschende sind jenen in der EU gleichgestellt.
An das laufende 6. Programm bezahlt die Schweiz dieses Jahr 230 Mio. Franken.

Wegen der Ausweitung des 7. Programmes wächst dieSchweizer Verpflichtung auf 340 Mio. Franken pro Jahr.

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