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Druck auf Generika-Preise

Medikamente sollen künftig nicht mehr als 8% teurer sein als in vergleichbaren Ländern Europas. Keystone

Generika müssen mindestens 40% günstiger sein als das Originalpräparat, um ab Januar auf die Spezialitätenliste zu kommen. Nur so werden sie von den Krankenkassen bezahlt.

Der Bundesrat entschied am Mittwoch, dass neu auch die Kosten für Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs von den Krankenkassen übernommen werden.

Die Massnahmen zur Senkung der Medikamentenpreise treten auf Anfang Januar 2008 in Kraft. Die entsprechenden Verordnungen zur Anpassung verschiedener Leistungen bei der obligatorischen Pflegeversicherung sind vom Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) geändert worden.

Nach der bisherigen Praxis musste ein Nachahmerprodukt (Generikum) nur 30% günstiger sein als das ursprüngliche Medikament.

Medikamente, die auf der Spezialitätenliste stehen, werden von der Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt.

Für Generika mit einem kleinen Marktvolumen hingegen beträgt die Preisdifferenz neu nur noch 20%. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, auch wenig gebrauchte Generika auf dem Schweizer Markt einzuführen.

In der Schweiz sind auch Generika teurer

In der Schweiz sind sowohl Originalpräparate wie auch Nachahmerprodukte teurer als in europäischen Ländern mit vergleichbarem Preisniveau.

Um die Heilmittel-Preise zu senken, hatte der Bundesrat schon verschiedene Massnahmen angeordnet. Zurzeit nimmt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Preise von rund 1000 Medikamenten unter die Lupe: Diese sollen künftig nicht mehr als 8% teurer sein als in Deutschland, Dänemark, Grossbritannien oder Holland.

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Krankenversicherung

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Zwang bei Preissenkung nicht auszuschliessen

Senken die Pharmafirmen die Preise bis Ende November 2008 nicht freiwillig, will der Bundesrat eine Preissenkung verordnen – und zwar genau bis auf das Preisniveau der Vergleichsländer. Bei Medikamenten, die vor 1993 auf den Markt kamen, hatte der Bundesrat Preissenkungen ausgehandelt.

Laut Preisüberwacher Rudolf Strahm beliefen sich die Spareffekte im Jahr 2006 auf rund 365 Mio. Franken. Die Kosten zu Lasten der Grundversicherung nahmen aber zu – mit 1,3% auf 20,6 Milliarden allerdings unterdurchschnittlich.

Zuletzt kritisierte Strahm, dass immer mehr Medikamente auf die Spezialitätenliste kämen. Er sprach in diesem Zusammenhang von «Scheininnovationen». Die neuen Medikamente seien nicht besser als die alten, nur teurer.

Humane Papillomaviren

Neu soll auch die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs von der Krankenkasse bezahlt werden. Diese müssen allerdings im Rahmen von kantonalen Programmen durchgeführt werden.

Kantonale Impfprogramme gegen Gebärmutterhalskrebs – genauer gegen die für den Krebs verantwortlichen Humanen Papillomaviren (HPV) – gibt es bereits in den Kantonen Genf, Wallis und Baselland.

Bald kommen Zürich und Waadt hinzu. Impfen lassen können sich Mädchen, idealerweise bevor sie erste sexuelle Kontakte haben.

Impfung auch von Franchise befreit

Die Programme müssen Qualitätsstandards aufweisen, und der Kanton wird verpflichtet, den Impfstoff zentral und damit kostengünstig einzukaufen. Auch muss der Kanton für die vollständige Impfung mit drei Dosen sorgen. Nicht übernommen werden die Kosten für über 19-jährige Frauen.

Um eine hohe Beteiligung zu erreichen, wird die Impfung von der Franchise befreit. Die Impfung bietet einen 70-prozentigen Schutz.

swissinfo und Agenturen

Humane Papillomaviren (HPV): können Gebärmutterhalskrebs auslösen.
Gegen diese Viren gibt es bereits kantonale Impfprogramme.
Neu werden diese Impfprogramme von der Krankenkassen bezahlt.
Mammografie: Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen.
Entsprechende Programme gibt es bisher nur in den 6 Westschweizer Kantonen.
Hier wird die geltende Krankenkassen-Regelung um 2 Jahre verlängert.
HIV-Resistenztests, Ultraschall-Untersuchungen bei normalen Schwangerschaften und bildgebungs-gesteuerte Brustbiopsien werden bereits provisorisch von den Krankenkassen bezahlt.
Dieses Provisorium wird nun um ein Jahr verlängert.

2005 kostete das Gesundheitswesen in der Schweiz 52,7 Mrd. Franken.

Das entspricht 7025 Fr. pro Bewohner, oder 11,4% des Bruttosozialprodukts.

Die Gesundheitskosten steigen seit vielen Jahren kontinuierlich. 1960 entsprachen sie noch 4,9% des BSP, 1995 9,7%.

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