Düsentrieb 2002
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Der Welt sind die Ideen noch nicht ausgegangen. Den Beweis liefert die 30. Erfindermesse in Genf.
«In früheren Jahren gab es mehr spinnige Erfindungen. Heute sind praktisch 80% der Erfindungen hier in Genf marktreif», sagt Gérard Sermier, der langjährige Sprecher des «Salon d’Inventions.»
Der Genfer Erfindersalon ist gemäss Sermier Weltleader. Im Rekordjahr 2001 wurde er von rund 85’000 Neugierigen besucht. Diese Ziffer soll in diesem Jahr «konsolidiert» werden. Die Aussichten dafür sind gut: 645 Aussteller aus 38 Ländern zeigen rund tausend Erfindungen. Darunter hat es immer noch «Spinnige».
Suche nach dem Umsatzträger
Es sei schwierig, genau zu bestimmen, wie viel Umsatz die ausgestellten Erfindungen auslösen. Für das Jahr 2001 habe man nun aber eine verlässliche Grösse: 30 Mio. Dollar (rund 50 Mio. Franken).
Der grösste Geldmacher aller Zeiten ist schon einige Jahre alt. Ein spezieller Schlüsselanhänger, den die Verantwortlichen für die Olympischen Spiele in Los Angeles 1984 gekauft haben. Das Ding wurde bereits über 70 Millionen Mal verkauft. Bis heute sah man auf der Genfer Erfindermesse in 30 Jahren rund 22’000 Erfindungen.
Wasser aus Luft
Die Schweiz ist auch in diesem Jahr mit zahlreichen Erfindungen vertreten. Da ist der Unternehmer Benedikt Strausack, der eine Dämpfung für die lauten Brenner bei Ölheizungen erfunden hat. «Minus 40 Dezibel erreiche ich, das heisst man hört den Brenner nicht mehr», sagt Strausack.
Oder Felix Wirz: Der Ingenieur hat eine verblüffend einfache und preiswerte Anlage konstruiert, mit der man in heissen Küstenländern Wasser aus dem Wasserdampf in der Luft gewinnen kann.
Ein Schweizer erfindet das Fondue neu
Schlussendlich wäre da noch der Hotelier Donat Ruppen aus Grächen im Kanton Wallis. Sein Fondue-Caquelon hat drei Abteile. «Wenn die Mutter Tomatenfondue will, der Vater Knoblauch-Fondue und die Kinder das traditionelle, dann kann ich das in einem Gefäss liefern.» Das Fondue sei ein Hit in seinem Speiserestaurant «Alpina».
Highlights: «Autocopter» und Dynamitersatz
Selbstverständlich findet der Besucher in Genf immer noch «eigenartige» Erfidungen. Da wäre José Luis Gomez Lopez aus Spanien. Er hat einen «Autocoptero» erfunden. Ein Auto, das gleichzeitig als Helikopter eingesetzt werden kann. Senor Lopez sucht noch Investoren.
Dann aus Ungarn das «Hochtemperatur-Krematorium». Das Haus ist im Modell zu sehen, und seine Vorteile sind: Es braucht keinen Sarg mehr, Asche und Rauch seien absolut rein und «es gehe schnell».
Weiter die «Anti Collision Gravity Machine» aus Malaysia. Schwer zu verstehen, aber die Maschine sieht aus, wie das Perpetuum Mobile.
Schliesslich zeigt ein südkoreanischer Erfinder in Genf ein Verfahren, mit dem man ohne Sprengstoff Fels sprengen kann. Anpreisen tut er seine Erfindung mit: «No more Dynamite – no more Terrorists.»
Urs Maurer
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