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Ein Jahr nach dem Hochwasser bleiben Narben zurück

Der Ort Bristen im Maderaner Tal im Kanton Uri wurde schwer geschädigt. Keystone

In dem Jahr seit dem verheerenden Unwetter in der Schweiz ist viel getan worden, um zur Normalität zurück zu kehren. Doch sind weitere Massnahmen gefragt, um ähnliche Katastrophen zu verhindern.

Sechs Personen hatten 2005 nach stürmischen Regenfällen im Hochwasser ihr Leben verloren. Die Schäden werden auf 2,5 Mrd. Franken geschätzt.

Die Bilder vom Hochwasser in 17 Kantonen, allen voran im Kanton Bern und in der Innerschweiz, sind noch in frischer Erinnerung.

Besonders betroffen vom Hochwasser war das Berner Oberland. «Ausser entlang des Glyssibachs sind im Dorf keine Narben mehr zu sehen», sagte Peter Flück, Präsident der Berner Oberländer Gemeinde Brienz.

Am Glyssibach selbst, von dem eine Frau in den Tod gerissen wurde, stehen zahlreiche Bauprofile. Mehrere Häuser auf zehn Parzellen mussten einem Abflusskorridor mit viereinhalb Meter hohen Dämmen weichen.

Laut Flück bauen fünf betroffene Familien eine Parzelle entfernt ihre Häuser wieder auf. Eine Familie ziehe weg und zwei Familien «zügelten» in Häuser im Dorf. Das ebenfalls betroffene Feuerwehrmagazin und die Bereitstellungs-Anlage des Zivilschutzes werden abgerissen.

Sanierung von Wegen und Brücken

Ab Herbst 2007 soll ein Wasserbauprojekt umgesetzt worden, das unter anderem im Bereich Glyssibach und Trachtbach Baumassnahmen in der Höhe von 30 bis 35 Mio. Franken vorsieht.

Auch im Berner Oberländer Ferienort Grindelwald ist der Wiederaufbau weit vorangeschritten. «Es fehlen noch verschiedene Brücken», sagte Rolf Neuenschwander von der dortigen Bauverwaltung.

Bisher seien 1,6 Mio. Franken für die Wegsanierung ausgegeben worden, ein Teil davon müsse aus finanziellen Überlegungen im kommenden Jahr angegangen werden.

Schlimmer als die Gemeinde habe es aber die Schwellen-Kooperation getroffen. Bisher seien Bachverbauungen im Umfang von rund 2,5 Mio. Franken getätigt worden. Die Kosten für Folgeprojekte beliefen sich noch einmal auf 4 bis 5 Mio. Franken. Vermutlich werde die entsprechende Steuer angehoben werden müssen.

Einbussen im Tourismus

Folgen hatte das Hochwasser auch für den Tourismus. Im August 2005 wurden in Grindelwald 8,5% weniger Übernachtungen verbucht als im Vergleichsmonat von 2004.

«Die ganze Infrastruktur funktioniert wieder», berichtete Fredy Miller, Tourismus-Direktor von Engelberg im Kanton Obwalden. Alle Betriebe seien wieder offen. Noch nicht abgeschlossen seien die Bauverbauungen an der Engelberger Aa.

Das Dorf habe sich gut erholt. Für die Betroffenen habe der Verlust von persönlichen Dingen wie beispielsweise Fotoalben aber schwer gewogen.

Laut Miller gingen Engelberg, das für 16 Tage von der Umwelt abgeschlossen war, während der Unwetterzeit 15 Mio. Franken Einnahmen aus dem Tourismus verloren.

swissinfo und Agenturen

Die privaten Versicherer wendeten 1,3 Mrd. Fr. für Schadenfälle auf, die kantonalen Gebäudeversicherer 660 Mio.
Der Bund beteiligte sich mit einem Beitrag von 251 Mio. Fr. an den Kosten der Schäden im öffentlichen Bereich. Den Rest beglichen die Kantone und Gemeinden.
Die Glückskette hat 49,2 Mio. Fr. gesammelt, um den Opfern der Unwetter zu helfen; 10,3 Mio. wurden bereits ausgegeben.

Bei den schweren Unwettern vom 21. bis 24. August 2005 in der Schweiz sind 6 Personen ums Leben gekommen. 17 Kantone wurden nach sintflutartigen Regenfällen vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen.

Im privaten Bereich (Hausrat, Gebäude) werden die Schäden auf 2 Mrd. Fr. geschätzt, im öffentlichen Bereich (Strassen, Bahnen, Landwirtschaft) auf 500 Mio. Fr.

Die grössten Schäden wurden in den Kantonen Bern (1 Mrd. Fr.), Uri (400-500 Mio.) Obwalden (300 Mio.) und Nidwalden (110 Mio.) verzeichnet.

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