Ein Teilchenbeschleuniger der nächsten Generation am Cern
Forschende der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) bei Genf unternehmen die nächsten Schritte zum Bau eines gigantischen Teilchenbeschleunigers. Mit dem Future Circular Collider wollen sie neue physikalische Erkenntnisse gewinnen und grundlegende Fragen über unser Universum beantworten. Wir besuchten das Cern, um mehr über ihre Pläne und die Teilchenphysik zu erfahren.
Teilchenbeschleuniger werden seit den 1950er-Jahren eingesetzt, um Physikerinnen und Physikern bei der Erforschung der Gesetze des Universums zu helfen.
Das Cern verfügt derzeit über den grössten und leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger der Welt, den Large Hadron Collider (LHC). Er befindet sich in einem 27 Kilometer langen unterirdischen Ring an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz.
Im Jahr 2012 half der LHC den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Entdeckung des Higgs-Teilchens, was zu einem besseren Verständnis darüber führte, wie Teilchen ihre Masse erhalten.
Heute arbeitet das Cern an Plänen für einen neuen, viel grösseren Teilchenbeschleuniger. Der Future Circular Collider (FCC) wäre ein 90 Kilometer langer kreisförmiger Tunnel – dreimal so gross wie der LHC – unter Frankreich und der Schweiz.
Er soll die Suche nach dem Higgs-Boson verbessern und den Forschenden dabei helfen, Antworten auf viele noch offene Fragen der Grundlagenphysik zu finden. Unter anderem, was die dunkle Materie ist oder warum im Universum ein Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie herrscht.
Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 21 Milliarden Franken geschätzt. Ein definitiver Entscheid der Cern-Mitgliedstaaten, ob sie dem Projekt grünes Licht geben, wird nicht vor 2028 erwartet.
Weitere Informationen zum FFC-Projekt finden Sie in diesem Artikel:
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch