Aaruul, welches hier hergestellt wird, ist eine beliebte Zwischenmahlzeit aus getrocknetem Quark, eines von mehreren Milchprodukten (tsagaan idee) der Mongolei. Trotz der hohen Milchproduktion in den ländlichen Gebieten wird wegen der grossen Distanzen und fehlenden Kühlketten viel Milch importiert. Rund 70 % der in den Städten konsumierten Milch stammt aus dem Ausland. Ein Liter Milch kostet in der Mongolei 2000 Tögrög (= 1 CHF)
D. Davaanyam
Chästeilet im Justistal, Berner Oberland. Die Landwirte holen im Herbst die Kühe von der Alp und erhalten ihren Anteil an der Käseproduktion
Christof Sonderegger/swiss-image.ch
Die Mongolei liegt in einer geografischen Übergangszone: Die sibirische Taiga stösst auf die zentralasiatische Steppe und das hohe Altaigebirge auf die Wüste Gobi. Die Mongolei ist das südlichste Land mit Permafrost und gleichzeitig das nördlichste mit einer Wüste.
L. Elbegzaya
Der Aletschgletscher gehört zum UNESCO- Weltnaturerbe. Blick von der Bergstation Eggishorn (2869 m).
Max Schmid/swissimage.ch
Die mongolischen Ringer messen ihre Kräfte, um als Ulsyn awarga (Landesmeister) des Jahres gekrönt zu werden. Seit dem 12. Jahrhundert ist der mongolische Ringkampf (Bökh) der beliebteste Nationalsport der Mongolei. Die Schwinger in der Schweiz küren alle drei Jahre am eidgenössischen Schwing fest einen König.
B. Nyamgerel
Jörg Abderhalden wird Schwingerkönig. Impressionen vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Luzern.
Andy Mettler/Swiss-image.ch
Eis-Curling ist im Spätwinter ein beliebter Sport.
N. Bat-Erdene
Seit mehr als 100 Jahren finden auf dem Eisplatz Al Parc (Engadin) Trainings und Curling-Turniere statt.
C. Perret
Ulaanbaatar ist eine Stadt zwischen Tradition und Moderne. Sie entwickelte sich im 17. Jahrhundert um ein Kloster herum und wurde Ikh Khuree (grosses Kloster) genannt. Den heutigen Namen Ulaanbaatar, was «roter Held» bedeutet, erhielt die Stadt während der Zeit des Sozialismus.
Heute ist sie voller Gegensätze: Das Zentrum ist geprägt von teuren Einkaufs häusern mit Luxusgeschäften und modernen Wohngebäuden. Am Stadt rand, im Ger-Bezirk, einer riesigen Jurtensiedlung, leben die Menschen in Armut.
B. Tumurbaatar
Luftaufnahme der Berner Altstadt.
Schweizer Armee - ZEM
Wie in der Schweiz bedecken auch in der Mongolei Berge einen Drittel der Landesfläche. Sie liegen im Norden, Westen und Südosten. Im Süden und Osten dominieren trockene Hochebenen. Die Mongolei gilt als eines der zehn rohstoffreichsten Länder der Welt und weist bedeutende Vorkommen an Kupfer, Gold und seltenen Erden auf.
Der Khoridol Saridag (3097m) leuchtet in der Abendsonne, Renchinlkhumbe-Sum, Khövsgöl-Aimag.
S. Tsatralt
Hochmoor Chaltenbrunnen oberhalb des Reichenbachtals im Berner Oberland. Blick auf die Engelhörner in der Abendsonne.
Roland Gerth/swiss-image.ch
Die Mongolei feiert jährlich von 11. bis 13. Juli das nationale Nadaam Fest. An der Eröffnungsfeier tragen die Menschentraditionelle Gewänder.
D. Bold
Bern: Bei winterlichen Temperaturen marschieren maskierte Fasnächtler durch die Gassen der Altstadt. «Guggenmusik-Cliquen» bringen die 6 km langen Berner Lauben mit schrillen und schrägen Rhythmen zum Vibrieren. Höhepunkt des Freitagnachmittags ist der Umzug der Kinderfasnacht.
Terence du Fresne/swiss-imsge.ch
Für die ländliche Bevölkerung der Mongolei ist die nomadische Tierhaltung von existentieller Bedeutung. Ein Drittel der Bevölkerung lebt von der Viehzucht. Zurzeit weiden in der Mongolei insgesamt über 45 Millionen Nutztiere.
D. Davaanaym
Schafe bei Sabbione im Bavonatal, Kanton Tessin.
Roland Gerth/swiss-image.ch
Die Mongolei zählt zu den Transformationsländern des ehemaligen Ostblocks. Im Jahr 1990 wurden die ersten freien Parlamentswahlen abgehalten. Seitdem wählen die Mongolinnen und die Mongolen alle vier Jahre die 76 Parlaments Abgeordneten.
Stimmabgabe in einem Wahllokal auf dem Land anlässlich der Parlamentswahlen in der Mongolei im Juni 2012.
D. Davaanyam
Stimmbürger der Gemeinde Bauen im Kanton Uri geben an einem Sonntag im November 2010 im Gemeindehaus ihre Stimme ab
Urs Flueeler/Keystone
Eine durchschnittliche Hirtenfamilie in der Mongolei besteht aus vier Mitgliedern. Ihr Einkommen aus der Tierhaltung wird auf 220 CHF pro Monat geschätzt. Die Hälfte stammt aus der Gewinnung von Kaschmirwolle.
Eine Familie in Ulaanbaatar verdient durchschnittlich zirka 420 CHF pro Monat. Die soziale Kluft zwischen Stadt und Land vergrössert sich laufend.
Hirtin beim Melken eines Yaks am Fusse des Tsambagarav, in Erdeneburen-Sum, Khovd-Aimag.
L. Elbegzaya
Bauernbetrieb Unterchapf (1100 m) bei Hemberg im Toggenburg, Ostschweiz.
Robert Boesch/swiss-image.ch
Vor 50 Jahren hat die Schweiz diplomatische Beziehungen zur damaligen mongolischen Volksrepublik aufgenommen, seit 10 Jahren ist sie dort in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Zu diesem Doppel-Jubiläum zeigt die DEZA in einer Fotoausstellung, was die zwei Länder verbindet und was sie unterscheidet.
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Gaby Ochsenbein hat von 1986 bis 2018 bei Schweizer Radio International und später bei SWI swissinfo.ch gearbeitet. Sie wohnt in Bern.
Die Mongolei und die Schweiz haben mehr gemeinsam als man denkt: wilde, schöne Berglandschaften, die einen Drittel der Landesfläche bedecken, eine Wertschätzung für Tradition und Kultur und eine starke Naturverbundenheit.
Es gibt aber auch Unterschiede: Die Mongolei ist im Gegensatz zur Schweiz ein armes Land mit einem hohen Anteil an jungen Menschen . Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt trotz Wirtschaftswachstum und Reichtum an Bodenschätzen unter der Armutsgrenze. Das Land ist eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt. Mongolinnen und Mongolen leben unter extremen klimatischen Bedingungen: im Sommer ist es brütend heiss, im Winter kann es bis zu -40 Grad eisig kalt werden.
Seit zehn Jahren leistet die Schweiz im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit in der Mongolei einen Beitrag zur Armutsbekämpfung und unterstützt den Aufbau der Demokratie in diesem Transformationsland des ehemaligen Ostblocks.
Die Fotoausstellung in Bern stellt die Schweiz dem 7000 km entfernten Land mit seinen endlosen Steppen gegenüber.
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