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Europäischer Solarpreis an Schweizer Bauernfamilie

Das Dach des Bauernhauses von Elsbeth und Beat Aeberhard. Solstis.ch

Nach dem Stade de Suisse in Bern im vergangenen Jahr, erhielt nun ein Freiburger Landwirtschaftsbetrieb diese alljährlich vergebene Auszeichnung.

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Aeberhards bedeckt 920 m2 und liefert 120’000 Kilowatt pro Jahr.

Die Energieproduktion des Landwirtschaftsbetriebes Aeberhard im freiburgischen Bärfischen erzeugt mit seinen gut 120’000 Kilowattstunden pro Jahr gut 350% des Eigenenergiebedarfs.

Würden 90% der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe gleich ausgerüstet, könnte damit in den nächsten Jahren ein grosses Atomkraftwerk ersetzt werden, heisst es bei der Solar Agentur.

Der Betrieb der Aeberhards hat dieses Jahr bereits den Schweizer Solarpreis erhalten und war damit automatisch für den Europäischen Solarpreis nominiert.

Altersvorsorge

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Laufstalls bedeckt die gesamte Dachfläche. Um einen optimalen Wirkungsgrad der Solarzellen sicherstellen zu können, wird die warme Luft hinter den Zellen bzw. im Unterdach abgeführt.

Während der Heuernte wird diese Warmluft für die Heutrocknung eingesetzt.
Dadurch wird die Laufzeit der Ventilation stark verkürzt, die Futterqualität erheblich
verbessert und viel Energie eingespart.

Die Familie Aeberhard betrachtet die Solaranlage als einen Teil ihrer Altersvorsorge. Dank einer Förderung durch den Kanton Fribourg sowie Investitionsdarlehen und eines höheren Rückliefertarifs des Elektrizitätswerkes in Fribourg kann die Anlage innert zwölf Jahren amortisiert werden.

Ausserdem wurden die Vorarbeiten für die zukünftige Realisierung einer Biogasanlage bereits an die Hand genommen. Diese wird den Energieüberschuss dieses Gebäudes nochmals erheblich erhöhen.

Seit 1994

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR vergibt seit 12 Jahren die Europäischen Solarpreise an Kommunen, Unternehmen, Einzelpersonen sowie Organisationen für beispielhafte Initiativen zur verstärkten Nutzung der erneuerbaren Energien in all ihren verfügbaren Formen.

Ziel des Europäischen Solarpreises ist es, die Sonnenenergie und die Technologie-Entwicklung in Europa durch einen Wettbewerb bürgernah und umweltfreundlich zu fördern.

In der Pilotphase beteiligten sich Frankreich, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Österreich und die Schweiz am Europäischen Solarpreis.

Die ersten Europäischen Solarpreise wurden am 3. Oktober 1994 in Wien durch den damaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky verliehen.

Nationale Sieger treten an

Seit der Pilotphase sind weitere Länder dazugekommen, so Grossbritannien, Luxemburg und Spanien. Jedes der Teilnehmerländer veranstaltet einen nationalen Solarpreis.

Die Organisatoren der nationalen Solarpreise melden jeweils ihre Preisträger als Kandidaten für den Europäischen Solarpreis an.

So sind die Schweizer Solarpreisgewinner also automatisch für den Europäischen Solarpreis qualifiziert. Das Europäische Solarpreisgericht tagt jeweils im Herbst und wählt die Europäischen Solarpreisträger.

swissinfo und Agenturen

30% der Schweizer Stromproduktion entfallen auf Wasserkraftwerke mit Stauseen,
25% stammen aus Flusskraftwerken,
40% aus Kernkraftwerken,
2% aus «neuen» erneuerbaren Energiequellen.

Mit der Wasserkraft besitzt die Schweiz einen traditionsreichen erneuerbaren Energieträger.

Aber auch «neue» erneuerbare Energien wie Sonne, Holz, Biomasse, Geothermie und Wind werden zunehmend wichtiger für die Energieversorgung.

Die schweizerische Energiepolitik sieht vor, den Anteil des aus erneuerbaren Energien produzierten Stroms bis zum Jahr 2030 um 10% des heutigen Stromverbrauchs zu erhöhen.

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