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Geist von Porto Alegre über der Schweiz

Freiburg erwartet für das Wochende mindestens 800 sozial bewegte Teilnehmer. swissinfo.ch

In Freiburg findet zurzeit das erste Sozialforum der Schweiz SSF statt. Es ist von seinem grossen brasilianischen Bruder in Porto Alegre inspiriert.

Unter dem Slogan «Eine andere Schweiz ist möglich» wird die Rolle des Landes in einer globalisierten, humanen und solidarischen Welt, diskutiert.

Nach dem Vorbild und Motto des Weltsozialforums in Porto Alegre «Eine andere Welt ist möglich», will das Schweizerische Sozialforum vom 19.- bis 21. September in Freiburg eine «andere Schweiz» initiieren.

Dem nationalen Forum gehören bisher rund 80 Organisationen an, darunter Amnesty International, attac Schweiz, Erklärung von Bern oder Fastenopfer. Das Sozialforum ist unabhängig von politischen Parteien und offiziellen Institutionen. Die Grüne Partei der Schweiz ist im Forum vertreten, da sie die Charta von Porto Alegre sowie diejenige von SSF akzeptiert.

Die beteiligten Organisationen wollen gemeinsam das grösste Netzwerk der sozialen Bewegungen der Schweiz entstehen lassen.

«Das Forum ist für die Schweizer Behörden kein rotes Tuch», erklärt Sergio Ferrari, SSF-Mitkoordinator. «Dies belegen die Stadt und die Universität Freiburg, die das Forum offenherzig unterstützten.»

Nicht «Mega-Bewegung» sondern Plattform

Nach 18-monatiger Vorbereitungszeit findet nun das erste nationale Treffen statt. Das Sozialforum versteht sich nicht als «Mega-Bewegung». Es soll als Bürger-Initiative verstanden werden, die von oben nach unten transparent funktioniere.

Es versteht sich laut den Organisatoren als Plattform des Austauschs, der Reflexion und der Debatte. Die einzelnen Bewegungen sollen dadurch nicht ersetzt werden. Das Forum tritt auch nicht als Dachorganisation auf. Vielmehr sollen bestehende oder künftige Bewegungen miteinander vernetzt werden.

Deshalb haben die Veranstalter auch keinen Aufruf zu Aktionen geplant, noch irgendwelche, von allen Teilnehmenden zu akzeptierende Schlusserklärungen.

Laut Ferrari richtet sich das SSF nicht in erster Linie «gegen», sondern «für» bestimmte Anliegen: «Wie wollen nicht nur anklagen. Wir wollen konkrete Schritte zur Verbesserung der heutigen Bedingungen in der Schweiz wie auch zwischen Nord und Süd aufzeigen.»

Solidarische Globalisierung

Ziel des Forums: Von der Schweiz ausgehend auf eine solidarische Globalisierung hinwirken. Damit soll Würde und Gerechtigkeit zwischen den Menschen sowie einer nachhaltigen Entwicklung zum Durchbruch verholfen werden. Das Forum will Bürger-Initiativen ermöglichen, die etwas «Positives, Konstruktives» schaffen.

Angesichts der «Angriffe auf soziale Sicherungssysteme» wurde als weiterer Schwerpunkt das Thema Renten gesetzt. Gemäss Christian Tirefort von der Mediengewerkschaft Comedia wird sich das Forum an der nationalen Kundgebung gegen Rentenabbau am Samstag beteiligen.

Die Beteiligten wollen aber nicht nur debattieren. Ein kulturelles Rahmenprogramm «im Geiste der Öffnung und des Austauschs soll auch Platz zum Feiern bieten. Künstlerinnen und Künstler schweizerischer wie ausländischer Herkunft beteiligen sich an den Musik-, Theater und Kino-Vorführungen.

Das Sozialforum soll künftig jährlich als mehrtägige Veranstaltung weitergeführt werden.

swissinfo und Agenturen

Das erste Schweizerische Sozialforum findet vom 19. bis 21. September in Freiburg statt.
Am Forum beteiligen sich rund 80 Organisationen aus dem Entwicklungs- und Umweltbereich, Gewerkschaften , Hilfswerke, Solidaritäts-Gruppen, Kulturschaffende und auch Parlamentarier.
Die Organisatoren definieren das Forum als Bürgerbewegung.

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