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Hilfsgüter für Hurrikan-Opfer stehen bereit

Tausende von Evakuierten versammelten sich in überfüllten Schutzräumen. Keystone

Die Schweiz unterstützt die USA mit 50 Tonnen Hilfsgütern für die Opfer des Hurrikans Katrina. Zudem entsendet sie acht Experten in die Krisenregion.

Güter wie Fachkräfte stehen bereit und warten auf die letzte Bestätigung der Amerikaner.

Die Schweiz hat für die Soforthilfe in den USA Decken, Zelte, Hygiene-Sets und Plastik-Abdeckfolien zusammengestellt, wie ein Sprecher der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) gegenüber swissinfo sagte.

Zwei DEZA-Logistiker begleiten die Fracht, um die Verteilung der Güter vor Ort zu koordinieren. Daneben stellt die Schweiz der Weltgesundheits-Organisation (WHO) vier Ärzte und zwei Wasser-Spezialisten zur Verfügung.

US-Botschaft erfreut

Dem Botschafts-Angestellten Daniel Wendell zufolge hatte eine Arbeitsgruppe der DEZA am letzten Wochenende Kontakt mit der US-Botschaft aufgenommen. «Wir sind unglaublich dankbar für all die Hilfsangebote», sagte er gegenüber swissinfo.

Die Schweizer Hilfsgüter stünden für den Transport bereit, so Wendell weiter. «Wir warten nur noch auf die Bestätigung der USA, dass sie die Güter in Empfang nehmen können.»

Wendel ruft die Schweizer Bevölkerung auf, ihre Spenden nicht direkt an die US-Botschaft zu senden, sondern an die Hilfsorganisationen, die auf der Web-Seite der Botschaft aufgelistet sind.

Unterstützung aus ganz Europa

23 weitere europäische Ländern sicherten den USA Hilfe in Form von finanzieller Unterstützung, Fertig-Gerichten, Decken, Zelten und Desinfektions-Mitteln zu.

Grossbritannien will zudem 500’000 Lebensmittel-Rationen der Armee in die vom Hurrikan zerstörten Gebiete schicken. Deutschland hat bereits 25 Tonnen Lebensmittel und Dänemark Systeme zur Trinkwasser-Aufbereitung geliefert.

Auch in diesen Ländern sei es wegen Koordinations-Problemen in den USA zu Verzögerungen beim Transport der Hilfsgüter gekommen, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission am Dienstag mit.

Wasserpegel sinkt

Rund eine Woche nach dem verheerenden Hurrikan Katrina zeichnete sich am Dienstag in der fast vollständig zerstörten Stadt New Orleans erstmals ein Rückgang der Wassermassen ab.

Nach Angaben des Bürgermeisters, Ray Nagin, wird es rund drei Wochen dauern, New Orleans auszutrocknen und mehrere weitere Wochen, Schutt und Trümmer wegzuräumen.

Er warnte vor Epidemien. Leichen verwesten im Wasser, Mücken brüteten in den überfluteten Regionen und verbreiteten dann neue Krankheiten. Nagin schloss nicht aus, dass der Hurrikan bis zu 10’000 Todesopfer gefordert hat.

Offiziell wird die Zahl der Toten noch mit wenigen Hundert angegeben. Aber auch die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, rechnet mit Tausenden von Toten.

In New Orleans, der grössten Stadt im Bundesstaat Louisiana, und in anderen Staaten am Golf von Mexiko dürften mehr als eine Million Menschen ihr Obdach verloren haben. Viele von ihnen werden wahrscheinlich nicht mehr in die Region zurückkehren. In den am stärksten betroffenen Gebieten leben rund 600 Schweizer.

swissinfo und Agenturen

Über 60 Länder haben den USA Hilfe für die Bewältigung der Hurrikan-Katastrophe angeboten.

Die Schweiz stellt 50 Tonnen Hilfsgüter und 8 Experten bereit.

Die USA rechnen in der Krisenregion mit über einer Million Obdachlosen.

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