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Ist die Schweiz auf Blut gebaut?

Sie waren während 500 Jahren der "Exportschlager" der Eidgenossenschaft: Schweizer Söldner, die für fremde Herrscher in die Schlacht zogen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dieser "Blutspur" durch die Geschichte der Schweiz!

Der geregelte, im Interesse der Obrigkeit liegende Söldnerdienst beginnt Anfang 16. Jahrhundert. Die vorherige Reisläuferei wurde von der Obrigkeit missbilligt.

Zwischen 13. und 19. Jh. standen zwischen 1 Mio. und 1,5 Mio. Eidgenossen in fremden Diensten. Um 1500 entsprach dies 10-12% der Bevölkerung von rund 600’000 Personen. Nur Irland hatte einen ähnlich hohen Anteil.

5 bis 20% der Söldner desertierten.

25 bis 40% kamen nicht mehr zurück. Gründe: Tod durch Krankheit oder auf dem Schlachtfeld, Verbleib im Ausland. Frankreich gewährte den Schweizer Söldnern Sonderrechte wie die Niederlassungs- und Gewerbefreiheit, wie dies für Angehörige der Fremdenlegion heute noch der Fall ist.

Widerstand wurde mit dem Reformator Ulrich Zwingli laut, die protestantischen Orte lehnten Söldnerei als «Fleischhandel» ab.

Die katholischen Orte führten die fremden Dienste bis Mitte des 19. Jahrhunderts fort.

1521 schloss die Krone Frankreichs mit den eidgenössischen Orten ein Abkommen, das 300 Jahre Bestand hatte. Damit waren die Solddienste mit einer Art Staatsvertrag geregelt.

Der König durfte in den Kantonen Söldner anwerben lassen.

Die Söldner dienten in Schweizer Regimentern, die teils Schweizer Offizieren gehörten. Bei Vergehen unterstanden sie einer Schweizer Gerichtsbarkeit.

Frankreich gestand der Eidgenossenschaft zu, die Truppen bei Eigenbedarf zurückrufen zu können.

Daraus folgte, dass Frankreich und andere ausländische Mächte alles Interesse daran hatten, dass in der Eidgenossenschaft Ruhe und Frieden herrschte.

Seit der Bundesverfassung 1848 sind fremde Kriegsdienste verboten. Einzelpersonen konnten sich aber bis 1927 ungestraft anwerben lassen.

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