Jean Tulard, der Vermittler
Unser Treffen mit Napoleon Bonaparte kam dank den Bemühungen des französischen Historikers Jean Tulard zustande.
Nachfolgend ein kurzes Porträt dieses begeisterten und renommierten Napoleon-Spezialisten.
Jean Tulard kam 1933 in Paris zur Welt. Er war Dozent für Geschichte und wirkte 1981 – 1994 als Professor an der Sorbonne.
Unter anderem amtete er zudem 1973 – 1977 als Präsident der «Société d’Histoire de Paris et de l’Ile-de-France». Seit 1974 ist er Präsident des «Institut Napoléon» und seit 1994 «Mitglied der Académie des sciences morales et politiques».
Tulard hat eine beeindruckende Zahl von Werken über das Leben von Napoleon veröffentlicht, darunter «Napoléon ou le mythe du sauveur» (1980) und den «Dictionnaire Napoléon» (Neuauflage bei Fayard 1999). «Napoléon au jour le jour, 1769 – 1821» ist sein neuestes Werk, das er zusammen mit Louis Garros verfasst hat.
Jean Tulard ist ein Krimi- und Kinoliebhaber. In diesem Bereich verdanken wir ihm insbesondere den bekannten «Dictionnaire du cinéma».
Worin besteht der Zusammenhang zwischen der Geschichte und dem Filmschaffen? Ein Zitat von Jean Tulard auf der Website der «Académie des Sciences morales et politiques» liefert eine gute Antwort auf diese Frage:
«Für mich gibt es nichts Schöneres als den Beruf des Historikers. Man setzt sich ganz bequem an seinen Schreibtisch und sieht verschiedene Dokumente durch. Man befasst sich mit schrecklichen Massakern und erlebt ohne jede Gefahr die schlimmsten Dinge. Man ist nicht selbst Akteur, sondern nur Zuschauer. Man sieht sich die Ereignisse in aller Ruhe an. Und anschliessend analysiert man die Dinge Schritt für Schritt. Wie die Filmliebhaber geniessen die Historiker die Freuden des Voyeurismus.»
swissinfo, Bernard Léchot
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