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Kostenstruktur der Schweizer Spitäler endlich vergleichbar

Spitalkosten: Unter der Lupe und direkt vergleichbar. Keystone

Das Bundesamt für Gesundheit hat erstmals eine Statistik über die Kostenstruktur der Schweizer Spitäler vorgelegt.

Kennzahlen von 255 Krankenhäusern sollen Kostentransparenz ermöglichen und ein Instrument für künftige Spitalplanungen schaffen.

Jedes der 255 erfassten Spitäler – 90, vorwiegend private Spitäler verweigerten die Publikation – wurde anhand von 34 Kriterien in den Bereichen Aufenthalte und Patienten, Leistungsangebot und Ausstattung, Personal und Finanzen untersucht. Basis waren die Zahlen der Krankenhausstatistiken 2003 und 2004.

«Kennzahlen der Schweizer Spitäler 2004» zeigt zum Beispiel, wie viele Leistungen ein bestimmtes Spital anbot, wie viele Betten es hatte und wie deren Belegungsgrad war. Im Jahr 2004 hatten beispielsweise rund 45 Spitäler einen Belegungsgrad von 100% und mehr. Bei rund 38 war der Belegungsgrad unter 80%.

Genf vor Lausanne und Bern

Auch ersichtlich ist die Anzahl und Grösse der Spitäler pro Kanton und wie viele Psychiatrische Kliniken es zum Beispiel landesweit gibt.

Die drei grössten Spitäler in der Schweiz sind demnach die Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG) mit 1169 Betten und 381’774 Pflegetagen, das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne mit 1061 Betten und 359’612 Pflegetagen sowie das Berner Inselspital mit 901 Betten und 288’294 Pflegetagen.

Direkter Vergleich einfach möglich

In einem Diagramm wurden die Ergebnisse zu jedem Spital in Beziehung zum Mittelwert der Ergebnisse des jeweiligen Spitaltyps gestellt.

Das ermöglicht es nicht nur den Spitälern, sich mit anderen Betrieben zu vergleichen, sondern auch Aussenstehenden, eine Institution in die Schweizer Spitallandschaft einzuordnen.

Qualitätskriterien nächster Schritt

Eine solche Statistik sei nötig gewesen, da das Schweizer Gesundheitssystem durch erstaunliche Intransparenz geprägt sei, sagte Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Mit den Ergebnissen soll für die Akteure im Gesundheitswesen Transparenz geschaffen werden. Dies sei jedoch erst der erste Schritt in die richtige Richtung.

In einem nächsten Schritt soll die Statistik mit Qualitätskriterien wie das Alter der Patienten und die Art der Behandlung vervollständigt werden. So sollen falsche Interpretationen der veröffentlichten quantitativen Kriterien verhindert werden.

Keine «Diskriminierung»

Das BAG werde jedoch anhand dieser Statistik keine schwarze Liste von Spitälern anfertigen, welche geschlossen werden sollten. Wo nötig hoffe er hingegen auf «fruchtbare Diskussionen» innerhalb der Spitäler und zwischen Spitälern und Kantonen, sagte Zeltner.

Der BAG-Direktor erinnert daran, dass das Parlament im Rahmen der Reform der Krankenhausfinanzierung die Einführung einer leistungsorientierten Fallpauschale für 2009/2010 diskutiert. Zudem soll den Patienten ermöglicht werden, das Spital frei zu wählen, unabhängig vom Heimatkanton.

Auch für Patienten

Vor diesem Hintergrund sei es besonders wichtig, dass auch die Patienten die Schweizer Spitäler vergleichen könnten, sagte Zeltner.

Das BAG wies darauf hin, dass die Spitäler eine zentrale Rolle bei der Gesundheitsversorgung spielen. Jeder dritte Franken der Gesundheitskosten von 50 Milliarden Franken fliesse in den Spitalsektor. 2004 hätten die Spitäler rund 1,5 Millionen Patienten behandelt.

Die Bettenzahl nehme kontinuierlich ab und habe im selben Jahr noch 41’900 Betten umfasst. Der Spitalbereich ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: 123’500 Vollzeitstellen waren in den Spitälern besetzt.

swissinfo und Agenturen

2004 machten die Spitalkosten von 18,2 Mrd. Franken mehr als einen Drittel der Schweizer Gesundheitskosten (50 Mrd. Fr.) aus. Die Tendenz ist steigend.
Die drei grössten Spitäler in der Schweiz sind die Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG) mit 1169 Betten und 381’774 Pflegetagen, das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne mit 1061 Betten und 359’612 Pflegetagen sowie das Berner Inselspital mit 901 Betten und 288’294 Pflegetagen.
Das Belle Idée in Genf ist die wichtigste psychiatrische Klinik mit 144’000 Pflegetagen und 400 Betten. Im Bereich Pädiatrie ist das Kinderspital Zürich führend (62’819 Pflegetage und 231 Betten).

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