Lauberhorn-Rennen als Wirtschaftsfaktor
Die Skirennen am Lauberhorn bringen der Jungfrau-Region laut einer Studie jährlich Umsätze von knapp 9 Mio. Franken.
Grossen Anteil am Aufbau der Marke Lauberhorn-Rennen hat das Schweizer Fernsehen, welches den Top Event seit 1969 live überträgt, mit immer grösserem Aufwand.
Januar für Januar garantieren die Lauberhorn-Rennen, so denn Frau Holle und der Guggiföhn gnädig sind, den jeweils rund 25’000 Zuschauern am Pistenrand und den Millionen vor den Bildschirmen sportliches Spektakel.
Für die Jungfrau-Region im Berner Oberland bedeutet der Anlass aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dies zeigte eine Fallstudie über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Lauberhorn-Rennen 2002, welche das Institut für Tourismuswirtschaft (ITW) der Fachhochschule Zentralschweiz verfasste.
Ökonomisch nachhaltig
Die Zahl der Übernachtungen liegt bei über 30’000. Die Region verzeichnete gesamthafte Umsätze von knapp 9 Mio. Franken. Was die Wertschöpfung betrifft, kommen 78% oder knapp vier Fünftel der Region zu Gut, so die Autoren.
«Es ist schwierig, diesen Wert mit demjenigen anderer Grossveranstaltungen zu vergleichen, weil es auf die Grösse der Region ankommt», erklärt ITW-Professor Jürg Stettler gegenüber swissinfo. Je grösser die Region, desto grösser deshalb der Wertschöpfungs-Koeffizient.
Starkes Fundament
Klare Aussagen kann er hingegen zum so genannten Subventions-Koeffizienten machen. Dieser beträgt knapp 24, was bedeutet, dass die Bruttowertschöpfung 24 Mal grösser ist als die Subvention der öffentlichen Hand. «Das zeigt, dass die Lauberhorn-Rennen eine wirtschaftlich starke, praktisch selbsttragende Veranstaltung sind», so Stettler.
TV-Grossaufgebot
Bei der Etablierung der Marke Lauberhorn-Rennen im weltweiten Tourismus-Geschäft spielte das Schweizer Fernsehen, das die Rennen seit 1969 überträgt, eine Schlüsselrolle.
Das Grossaufgebot für das Jubiläums-Wochenende stellt alles bisher da Gewesene in den Schatten: Für die 12-stündige Sondersendung zur Abfahrt am Samstag – am Sonntag findet der traditionelle Slalom statt – sind rund 160 Fernsehleute im Einsatz.
Die Kosten betragen rund 2,7 Mio. Franken, über die Einnahmenseite herrscht dagegen vornehmes Stillschweigen. Klar ist aber, dass mit TV DRS am Lauberhorn ein Schweizer Sieger schon vor dem Start feststeht.
swissinfo, Renat Künzi
Laut Studie des ITW-Instituts der Fachhochschule Zentralschweiz über die Lauberhorn-Rennen 2002 generiert der Anlass für die Region einen Totalumsatz von knapp 9 Mio. Franken.
Zuschauer geben in der Region im Schnitt 239 Franken pro Renntag aus.
78% oder knapp vier Fünftel der Wertschöpfung bleiben in der Region.
Der Subventions-Koeffizient beträgt 23,7. Das bedeutet, dass die Brutto-Wertschöpfung 24mal grösser ist als die Subventionen der öffentlichen Hand.
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