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Malaria: Investition in die Gesundheit der Ärmsten

Malaria ist weltweit eine der vier häufigsten Erkrankungen: Fast zwei Milliarden Menschen leben in Gebieten mit Malaria-Übertragung.

Etwa 300 bis 500 Millionen Menschen erkranken jährlich – rund eine Million stirbt an den Folgen. Hauptbetroffene sind Kinder.

Malaria ist ein Entwicklungshemmer: Die Krankheitskosten belasten die Volkswirtschaften der betroffenen afrikanischen Länder dramatisch und beeinträchtigen das Wirtschaftswachstum erheblich.

Die Kosten sind aber insbesondere auch für die erkrankten Menschen eine grosse Last.

Da die Malariaerreger zunehmend gegen Mittel wie Chloroquin und Mefloquin resistent werden, ist die Krankheits-Prävention und die Entwicklung von neuen Medikamenten heute von höchster Bedeutung.

Dieser Herausforderung muss sich auch die Entwicklungs-Zusammenarbeit stellen. Die DEZA engagiert sich bei der Entwicklung von kostengünstigen und wirksamen Präventionsmitteln wie imprägnierten Moskitonetzen und der Entwicklung von neuen erschwinglichen Anti-Malaria-Medikamenten.

Eine effiziente Kooperation zwischen Industrie und öffentlichem Sektor (z. B. Forschungstätigkeit der Universitäten) ist notwendig.

Imprägnierte Moskitonetze für alle

In Tansania hat die DEZA ein Forschungs-Programm zur Wirksamkeit von mit Insektiziden imprägnierten Moskitonetzen mitfinanziert.

Im Kilombero Tal wurde zwischen 1996 und 2000 deren Breitenwirkung in der Bevölkerung erhoben. Anschliessend wurde die Forschungs-Partnerschaft mit dem Ifakara Health Research & Development Center und u.a. vom Schweizerischen Tropeninstitut weitergeführt.

Ziel des Kilombero-Moskitonetz-Projektes war es, in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung eine nachhaltige Vertriebsstrategie zu entwickeln, um den 450’000 Bewohnern Moskitonetze sowie Insektizide zur Imprägnierung zugänglich zu machen.

Die Zusammenarbeit mit Familien, lokalen Dorfvorstehern sowie Gesundheitspersonal führte zum einprägsamen Markennamen «Zuia Mbu» (Kiswahili für «Verhindere Moskitos»).

Die Vermarktungs-Strategie bezog sowohl Detailhändler und Grossisten, Kiosk-Besitzer, Strassenverkäufer und fliegende Händler mit ein. Die Sensibilisierung mittels Postern, Theaterstücken, mobilen Video-Shows und Schulbüchern wurde vorwiegend durch die Bevölkerung, Schulen, Gesundheitspersonal und lokale Nicht-Regierungsorganisationen getragen.

Am Ende des Projektes schliefen mehr als 50% aller Kinder unter 5 Jahren unter einem Moskitonetz. Die Malaria-Sterberate bei Kindern reduzierte sich um ein Viertel. Analysen zeigen, dass selbst arme und ärmste Haushalte Mückennetze erstanden und benutzten.

Wissen und Erfahrung aus dieser Initiative werden inzwischen auch in der landesweiten Malaria-Präventions-Kampagne des Gesundheits-Ministeriums umgesetzt.

Therapie: Neue Medikamente für die Zukunft

Die 1999 gegründete und von der DEZA mitfinanzierte Non-Profit Organisation «Medicines for Malaria Venture» (MMV) hat zum Ziel, in Partnerschaft mit öffentlichen und privaten Institutionen neue und auch für die Armen erschwingliche Anti-Malariamedikamente zu erforschen und zu entwickeln.

Für Forschung und Entwicklung bis zur Markteinführung eines Medikaments rechnet die Pharmaindustrie mit 500-800 Mio. US-Dollar.

MMV übernimmt in dieser Forschungspartnerschaft das Management des Forschungsportfolios von viel versprechenden Medikamenten-Kandidaten
sowie die Finanzierung der Forschungskosten, womit die Gesamtkosten tiefer gehalten werden können.

Die Pharmaindustrie stellt das bis zu ihrem Ausstieg angehäufte Wissen und die Technologie zur Verfügung.

Das auf die Behandlung von Infektionskrankheiten spezialisierte Pharmaunternehmen IMMTECH produziert auf dieser Forschungs-Grundlage schliesslich den Wirkstoff.

Die Zusammenarbeit zwischen MMV, verschiedenen Universitäten, Bayer und seit kurzem IMMTECH sollen die Bereitstellung und Einführung eines neuen Malaria-Medikamentes in den nächsten 3 Jahren sicherstellen.

Faires Marketing und die Zusammenarbeit mit der WHO sollen einen gerechten Zugang gewährleisten.

swissinfo

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