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Novartis plant Forschungszentrum in Schanghai

Novartis: Blick nach Osten und zu neuen Arbeitskräften. (Novartis) picture: Novartis

Der Basler Pharmakonzern Novartis baut in Schanghai für 100 Millionen Dollar ein biomedizinisches Forschungs- und Entwicklungszentrum für 400 Forscher.

Damit will sich Novartis im schnell wachsenden chinesischen Pharmamarkt etablieren und von den Kenntnissen der chinesischen Medizin profitieren.

«Das Niveau der wissenschaftlichen Erfahrungen in China nimmt sehr schnell zu», sagte Novartis-CEO Daniel Vasella. «Gleichzeitig steigen die Bedürfnisse im Gesundheitswesens aufgrund den veränderten Lebensgewohnheiten, was eine Zunahme der chronischen Krankheiten mit sich bringt.»

Das neue Zentrum in China werde der achte Standort innerhalb des Forschungs- und Entwicklungsnetzes von Novartis sein, teilte der Basler Pharmakonzern mit. Die Mitarbeitenden sollen aus dem Kreis der aufstrebenden biotechnologischen und pharmazeutischen Forschungsinstitutionen in Schanghai rekrutiert werden.

Die Forschungsaktivitäten sollen sich zunächst auf infektiöse Ursachen von Krebs konzentrieren, so etwa auf Leberkrebs verursachende Hepatitisviren. Rund ein Drittel der weltweit 400 Millionen Hepatitis-B-Infizierten lebt laut Novartis in China, wobei Experten die Zahl der Toten allein auf dem Festland auf 300’000 schätzen.

China – ein Wachstumsmarkt

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum soll im Mai 2007 vorerst in einem 5000 Quadratmeter grossen Provisorium in Betrieb gehen. Im Juli 2007 ist dann der Baubeginn für die definitive Einrichtung für rund 400 Wissenschafter mit einer Grundfläche von 38’000 Quadratmetern geplant.

Novartis ist nach eigenen Angaben derzeit das viertgrösste Pharmaunternehmen im chinesischen Klinikmarkt. In den letzten fünf Jahren lag die durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate bei über 20%. Der Konzern pflegt auch einige Forschungskollaborationen mit chinesischen Partnern.

Pläne auch in Indien

Ausbauen will Novartis auch seine Präsenz in Indien. Der Konzern prüfe Optionen für einen Standort in der Nähe der Stadt Hyderabad, wo verschiedene Aktivitäten von Novartis in Indien zusammengebracht werden könnten, sagte ein Novartis-Sprecher in Basel. Genaueres sei aber noch nicht festgelegt.

swissinfo und Agenturen

Die weltweite Forschungsorganisation von Novartis heisst Novartis Institutes for BioMedical Research.

Der Hauptsitz der Institutes befindet sich in Cambridge, Massachusetts; Basel, Schweiz, ist nach wie vor ein wichtiger Forschungsstandort dieses Systems.

Andere wichtige Forschungsanlagen befinden sich in Horsham, Grossbritannien; Wien, Österreich; Tsukuba, Japan; East Hanover, New Jersey.

Die Forschungsabteilung von Novartis betreut daneben drei weitere Institute: Das Genomics Institute der Novartis Forschungsstiftung in La Jolla, California; das Novartis Institut für Tropische Krankheiten in Singapur; and das Friedrich Miescher Institut (FMI) in Basel, Schweiz.

Novartis erwartet in den kommenden Jahren in China eine Verdoppelung des Umsatzes.
Das Wachstum belief sich in den vergangenen 5 Jahren auf jährlich 20%. Im Jahr 2006 wird es lediglich rund 10% betragen.
Bis 2010 soll China einer der zehn wichtigsten Märkte für Novartis werden.
Novartis produziert die meisten in China verkauften Medikamente in China.

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