Sammlung von DNA-Spuren aus Wasser, Luft und Boden
Wie lässt sich die Artenvielfalt eines Regenwaldes schnell messen? Forschende aus der Schweiz experimentieren mit Drohnen und einem mobilen Labor, um DNA-Spuren zu sammeln und zu analysieren. Ihr Versuchsfeld: die Masoala-Tropenhalle des Zoo Zürich.
Wie kann man die Artenvielfalt eines hundert Hektar grossen Regenwalds in nur 24 Stunden erfassen? Ein Team von Fachleuten aus den Bereichen Genetik, Umweltwissenschaften und Robotik hat sich dieser Aufgabe angenommen. Dabei kommt den Forschenden der ETH Zürich zugute, dass jedes Lebewesen um sich herum DNA-Spuren hinterlässt, so genannte Umwelt-DNA (eDNA).
Indem sie die verschiedenen DNA-Fragmente in einer Probe analysieren und zählen, können sie die Biodiversität einer Region abschätzen. Mit Hilfe von Robotern lässt sich dieser Prozess noch beschleunigen. Anstelle von Menschenhänden sammelt eine Drohne Proben aus der Luft, dem Wasser und dem Boden. SWI swissinfo.ch konnte im Mai einen Blick auf die Experimente im Zoo Zürich werfen.
Das Ziel solcher Experimente ist nicht nur, die Forschung effizienter zu machen, sondern auch, die Regenwälder der Welt besser zu verstehen. Denn sie beherbergen die grösste Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Unzählige Arten sind noch nicht dokumentiert, und es ist zu befürchten, dass viele Ökosysteme und ihre Bewohner zerstört werden, bevor ihr wissenschaftlicher Wert erfasst werden kann.
Forschende der ETH Zürich haben 2019 ein Team gebildet, das am «XPRIZE Rainforest Wettbewerb» teilnehmen wird. Die Gewinnerteams werden 2024 bekanntgegeben und erhalten insgesamt ein Preisgeld von 10 Millionen Dollar, wovon das erstplatzierte Team 5 Millionen erhält.
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