Saubere Energie vom Mont-Soleil
Der Name ist ganz Programm: der Berg im Berner Jura ist Ort der Fotovoltaik-Innovation. Seit nunmehr zehn Jahren prägen Entwicklung und Anwendung der solaren Stromerzeugung den Alltag auf dem Mont-Soleil. Am Dienstag (26.06.) riefen die Verantwortlichen zur Bestandesaufnahme durch die Medien.
Hoch auf dem Berg scheint die Sonne. Kein Wunder, dass die 1991 gegründete und von der Berner BKW FMB Energie AG geführte Gesellschaft diesen Ort als Station für die Sonnenenergie gewählt hat. Denn auch im Winter ragt die Spitze hoch über die Nebeldecke, die das ganze Flachland bedeckt.
Bei der Pressekonferenz war der Präsident der Gesellschaft Mont Soleil, Martin Pfisterer, sichtlich erfreut über die im letzten Jahr erzielten Erfolge: «Das Ziel, die Sonnenenergie in den Bereich der Rentabilität zu führen, ist noch weit», sagte er gegenüber swissinfo. «Aber unsere Ergebnisse sind vielversprechend».
Einerseits sei die Fläche der Kollektoren und somit die Produktion gesamtschweizerisch gestiegen. «Anderseits», sagte Professor Heinrich Häberlin von der HTA Burgdorf, «konnte die Zuverlässigkeit der Fotovoltaik-Anlagen dank der zunehmenden Erfahrung der Hersteller und immer besserer Wechselrichter-Technologie in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden».
Erstmals kommt nun die Sonnentechnologie des Mont Soleil zu unerhoffter Anwendung. Die Mont-Soleil-Forschung ist nämlich Anlass und Grundlage für die Erbauung des weltgrössten Solarschiffes, das in wenigen Tagen auf dem Bielersee eingeweiht werden soll.
Es soll Platz für 120 Personen bieten und auf dem See leise, umweltfreundlich sowie effizient seinen Dienst leisten.
Das Solarschiff ist das erste Projekt der Gesellschaft Mont Soleil, das wirtschaftlich genutzt wird. Die Gesellschaft, die von der BKW FMB Energie AG geführt wird und zu der diverse Elektrizitätswerke als Partner gehören, hat bisher einen Forschungs-Aufwand von 2,5 Mio. Franken betrieben. Doch die Gesellschaft bereue die getätigten Investitionen nicht, hiess es an der Pressekonferenz.
Über 200’000 Besucherinnen und Besucher sind es mittlerweilen, die jährlich zu den Anlagen des Mont-Soleil wandern. Ihnen werden in unzähligen Führungen Wissen und Vorzüge der Fotovoltaik vorgeführt. Präsident Pfisterer unterstützt dies: «Nur wenn das Interesse hoch bleibt, wird Sonnenenergie weiterhin eine Chance haben».
Daniele Papacella, Mont-Soleil
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