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Schnelles Essen ist schlecht für die Linie

Bio-Gemüse vom Markt ist gesund, gibt aber viel zu tun. Keystone

Schweizerinnen und Schweizer haben immer weniger Zeit fürs Essen. Gleichzeitig steigt jedoch das Bewusstsein für gesunde Nahrungsmittel.

Diese Entwicklung führt laut einer Studie der Universität St. Gallen zu gesellschaftlichen Herausforderungen.

Die Konsumenten seien sich durchaus bewusst, dass gesunde Ernährung wichtig sei, und sie wüssten, was sie eigentlich essen sollten, sagt Alexandra Glas, Mitautorin der Studie, gegenüber swissinfo.

«Doch wenn man die Essgewohnheiten betrachtet, stellt man eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis fest. Die Leute wollen tatsächlich gesund essen, schaffen es aber kaum, diese Absicht auch zu verwirklichen», erklärt Alexandra Glas.

Laut Studienleiter Thomas Rudolph steigt die Notwendigkeit, sich rasch zu verpflegen, etwa mit so genannten Convenience-Produkten, immer weiter an. Gleichzeitig äussern viele den Wunsch nach gesundem und genussvollem Essen.

Auf dieses Problem muss gemäss Rudolph beispielsweise die Nahrungsmittel-Industrie ihr Augenmerk richten. Gerichte zum Mitnehmen hätten ein grosses Zukunftspotenzial. Interessanterweise seien gerade diese bei den Konsumenten wenig beliebt.

Übergewicht als Problem

Das veränderte Essverhalten der Konsumenten führe zudem zu Übergewicht und damit zu gesundheitlichen Problemen, die Folgekosten verursachten.

Wie lässt sich nun eine bessere Ernährung der Gesellschaft erreichen? Rund 36% der Befragten glauben, eine bessere Ernährungsweise gelinge durch mehr Selbstdisziplin, an zweiter Stelle wurden mehr Zeit (27%) und an dritter Stelle mehr Geld (21%) genannt.

Diäten genügen nicht

Anders als die älteren sehen die jüngeren Konsumenten sowie die schlechter Ausgebildeten den Hauptgrund für eine Gewichtszunahme nicht vornehmlich in der eigenen Disziplinlosigkeit. Eher neigen sie dazu, ihr Umfeld dafür verantwortlich zu machen. Auf die jungen Menschen, so Rudolph, gelte es deshalb besonders zu achten.

Wenn man die Probleme von Übergewichtigen reduzieren wolle, brauche es aber nicht mehr Diäten oder Ernährungsprogramme, betont Rudolph.

Das Problem sei ein gesamtgesellschaftliches und könne nur gelöst werden, wenn alle Beteiligten, darunter Eltern, Schulen, Ernährungsfachleute und Supermärkte zusammenspannten.

swissinfo und Agenturen

Für die repräsentative Studie «Food Consumption 2007 – Ess- und Verzehrverhalten in der Schweiz» wurden zwischen Mitte bis Ende Oktober 2007 insgesamt 1074 Personen in der Deutsch- und Westschweiz befragt.

Sie wurde nach 2003 und 2005 bereits zum dritten Mal durchgeführt.

Im Jahr 2005 brachten rund 37% der Erwachsenen in der Schweiz zu viele Kilos auf die Waage.

Fast 7% davon waren adipös, das heisst stark übergewichtig.

Jedes fünfte Kind in der Schweiz ist heute zu dick.

Gemäss einer Studie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) verursachen die Folgen von Übergewicht in der Schweiz jährlich Kosten von rund 2,7 Mrd. Franken.

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