Schweizer Wissenschafts-Zentrum in Singapur
Bundesrat Pascal Couchepin hat in Singapur eine Wissenschafts- und Technologie-Botschaft eröffnet. Sie soll Schweizer Firmen den Weg in die Region ebnen.
Ähnliche Niederlassungen in Boston und San Francisco bieten Firmen und Forschern bereits ihre Dienste an.
Das Swiss House for Education, Science and Technology in Singapur wurde am Dienstag vom Schweizer Innenminister, Pascal Couchepin, eingeweiht. Dabei unterstrich er, dass Asien auch für die Schweiz immer wichtiger werde.
Der Standort-Entscheid zugunsten von Singapur sei einfach gefallen, sagte die Direktorin des Swiss House und Wissenschaftsrätin auf der Schweizer Botschaft, Suzanne Hraba Renevey, gegenüber swissinfo. «Asien ist global wichtig für Forschung und Entwicklung und Singapur ist die regionale Drehscheibe.»
Partner in Asien
Das Swiss House soll sich auf drei Bereiche konzentrieren: Bildung, Forschung und Entwicklung sowie die Unterstützung Schweizer Unternehmen auf der Suche nach Geschäftspartnern in Asien.
Hraba Renevey weist auf mehrere Austausch-Programme und Kooperationen hin, welche bereits zwischen den Eidgenössischen technischen Hochschulen (ETH) in Lausanne und Zürich und der Universität von Singapur bestehen. «In der Vergangenheit haben wir Studierende aus der Schweiz in Singapur gehabt und jetzt gehen erstmals Studierende aus Singapur in die Schweiz.»
Das Swiss House befindet sich auf dem Campus des Biopolis-Zentrums. Dieses soll in Zukunft zur wichtigsten Plattform für die biomedizinische Forschung in Asien werden.
Schweizer auf dem Technologie-Campus
Das 18,5 Hektaren grosse Gelände wurde im Jahr 2002 eingeweiht. Die Regierung in Singapur hofft, dort 20’000 Forscherinnen und Forscher anzusiedeln.
Der Basler Chemie-Multi Novartis hat dort am Montag ein Forschungs-Zentrum für Tropenmedizin eröffnet, das Novartis Institute for Tropical Diseases (NITD). Innenminister Couchepin war auch bei der Einweihung dieses Zentrums zugegen, das sich auf die Erforschung von neuen Medikamenten gegen das Dengue-Fieber und die Tuberkulose konzentriert.
Hraba Renevey betont allerdings, dass sich das Swiss House nicht nur auf die Bereiche Biomedizin und Pharmazie beschränken will. «Es stimmt, dass 80 Prozent der Forschung in Singapur die Biomedizin betreffen, aber auch Nanotechnologie oder Material-Forschung dürfen nicht vergessen werden.»
Bund bezahlt 100’000 Franken pro Jahr
Die Regierung in Singapur setzt auf technologischen Fortschritt, um das Wirtschafts-Wachstum des Inselstaates aufrecht zu erhalten und freut sich über die Ansiedlung des Swiss House. Entsprechend günstig wurde die Miete auf dem Biopolis-Campus angesetzt.
Die Wissenschaftsrätin Renevey will jetzt interessierte Schweizer Firmen finden. «Wir müssen uns in der Schweiz bekannt machen und erklären, dass wir eine Brücke zu Geschäften in Singapur sein können.» KMU könnten von den Büros des Swiss House aus den lokalen Markt erkunden. Das Swiss House beschäftigt drei Personen.
Das jährliche Budget des Swiss House liegt bei 100’000 Franken pro Jahr, welche der Bund bezahlt. Wie auch die beiden anderen Schweizer Wirtschafts-Niederlassungen werde das Swiss House in Singapur auf private Beiträge angewiesen sein, räumt Renevey ein.
«Es besteht der Druck, Geld für genug Aktivitäten zu finden. Aber auch mit unserem kleinen Budget können wir viele wichtige Dienstleistungen wie Sitzungen und Seminare anbieten.»
swissinfo, Scott Capper
(Aus dem Englischen von Philippe Kropf)
Der Biopolis-Campus besteht aus 7 Gebäuden und ist 18,5 Hektaren gross.
Die Kosten für den Biomedizin-Campus betrugen rund 500 Mio. Franken.
Besonders Pharma-Firmen wie Novartis haben sich dort angesiedelt.
Das Swiss House in Singapur ist das dritte seine Art, nach Boston und San Francisco.
Es bietet 100 Quadratmeter Büro-Fläche auf dem Biomedizin-Campus Biopolis.
Der Bund unterstützt das Swiss House mit 100’000 Franken pro Jahr.
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