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Sexberaterin der Nation gestorben

Bis kurz vor ihrem Tod stand Marta Emmenegger in der Öffentlichkeit. Keystone Archive

Marta Emmenegger ist am Montag im Alter von 78 Jahren an Herzversagen gestorben. Legendär ist ihre Rubrik "Liebe Marta" im Boulevard-Blatt "Blick".

Die am 18. Oktober 1923 geborene Marta Emmenegger war Mutter von drei Kindern, als sie in den 70-er Jahren ihre Journalismus-Karriere begann. Zuerst war sie Kolumnistin für Erziehungsprobleme bei der «annabelle», dann Redaktorin bei der Ringier-Frauenzeitschrift «annette».

1980 wurde sie vom damaligen «Blick»-Chefredaktor Peter Uebersax angefragt, ob sie seine Idee einer Sex- und Lebensberatung realisieren wolle. «Im ersten Moment zögerte sie», erklärt Fridolin Luchsinger, von 1989 bis 1996 als «Blick»-Chefredaktor Emmeneggers Vorgesetzter. Doch Uebersax habe ihr Mut gemacht, worauf sie den Job übernahm.

«Wahnsinnig engagiert» habe sie die immer wieder ähnlichen Fragen beantwortet. Auf der «Blick»-Redaktion galt sie als Selbstläuferin, die selbstständig und zuverlässig ihre Texte pünktlich ablieferte. Emmenegger war eine temperamentvolle, aber gelassenene Persönlichkeit, erinnert sich Luchsinger.

16 Jahre lang war die «Liebe Marta» die Aufklärerin der Nation. In der Zeit hat sie sich stets weitergebildet. Sie sei schliesslich auch von Fachleuten respektiert worden, so Luchsinger. Die Pensionierung 1996 habe ihr im ersten Moment «schon etwas Mühe» bereitet. Allerdings war sie mit zahlreichen Vorträgen weiterhin in der Öffentlichkeit präsent.

swissinfo und Agenturen

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