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Das Schweizer Bildungssystem

Studium in der Schweiz: Studiengebühren, Zulassung und Forschung erklärt

Schweizer Universitäten gehören zu den besten der Welt.
Keystone

Die Schweiz gehört zu den besten Studienorten der Welt: Renommierte Universitäten, führende Technologieinstitute und Spitzenforschung ziehen jedes Jahr tausende internationale Studierende an. Doch welche Hochschularten gibt es, welche Kosten fallen an und welche Zulassungsbedingungen gelten?

Welche Arten von Hochschulen gibt es in der Schweiz? 

Internationale Studierende, die in der Schweiz studieren möchten, haben die Wahl zwischen traditionellen Universitäten und praxisorientierten Fachhochschulen. Beide Studienwege funktionierten nach dem Bologna-System und bieten Bachelor- und Master-Abschlüsse oder einen PhD (Doktortitel) an. 

Mit der ETH Zürich und der EPFL Lausanne zählt die Schweiz zwölf universitäre HochschulenExterner Link. Sie befinden sich in den grösseren Städten der deutschen und französischen Schweiz. Im italienischsprachigen Tessin befindet sich die Università della Svizzera Alle Universitäten werden vom Kanton, in dem sie sich befinden, getragen. 

Anerkannte Hochschulinstitute sind auch das Hochschulinstitut für internationale und Entwicklungsstudien in Genf (IHEID) und die Stiftung UniDistance Suisse in Brig. 

Ebenfalls über das ganze Land verteilt sind neun Fachhochschulen für angewandte Wissenschaften und Künste. Im Gegensatz zu den klassischen Universitäten sind sie praxisorientierter und betreiben angewandte Forschung. Studierende der Fachhochschulen haben oft am Anfang ihres Berufsweges eine Lehre absolviert.  

Sechzehn pädagogische Hochschulen runden das Angebot der tertiären Bildung in der Schweiz ab. 

Wie hoch sind die Gebühren für das Studium in der Schweiz? 

Im Vergleich zu Ländern wie den Vereinigten Staaten oder Grossbritannien ist die universitäre Ausbildung in der Schweiz in der Regel günstig, da das System fast ausschliesslich mit öffentlichen Mitteln finanziert wird. 

Studierende aus der Schweiz können an einer Universität meist für weniger als 1000 Franken pro Semester studieren. Am teuersten ist die Hochschule St. Gallen, wo ein Mastersemester 1200 Franken kostet. 

Studierende aus dem Ausland bezahlen an einigen Hochschulen mehr als ihre Kommiliton:innen, die ihre Schulbildung in der Schweiz absolviert haben. 

An der Hochschule St. Gallen sind die Unterschiede am grössten, dort zahlen ausländische Studierende mehr als doppelt so viel, ein Bachelorsemester kostet für sie 2900 Franken (für inländische Studierende 1000 Franken), ein Mastersemester 3100 Franken. Hier finden Sie alle Studiengebühren der Schweizer Universitäten.Externer Link 

Was braucht es, um in der Schweiz zu studieren? 

Die Zulassungsbedingungen an den Schweizer Hochschulen variieren. Bewerber:innen müssen eine Reihe von Unterlagen einreichen, neben Zeugnissen auch Nachweise von Sprachkenntnissen. 

Die Universität prüft, ob der Abschluss der Schweizer Maturität gleichwertig ist. Falls nicht, kann eine Aufnahmeprüfung genügen. Einige Hochschulen verlangen auch Berufserfahrung und/oder führen Sprachtests durch, um sicherzustellen, dass die Studierenden die Unterrichtssprache ausreichend beherrschen. 

Um an einer Schweizer Universität oder anderen Hochschule zu studieren, muss man die jeweilige Landessprache beherrschen. 

Die meisten Studiengänge werden je nach Region auf Französisch, Deutsch oder Italienisch unterrichtet, ab der Masterstufe wird zunehmend auch Englisch verwendet. 

Wie gut ist die Forschung in der Schweiz? 

Die Schweiz ist eine weltweite Vorreiterin in der Forschung und Entwicklung. Sie gehört ausserdem zu den weltweit führenden Ländern, wenn es um den Anteil des Bruttoinlandprodukts (BIP) geht, der für Forschung und Entwicklung ausgegeben wird. 

Der Schweizer Staat unterstützt die akademische Forschung durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF)Externer Link. Der SNF fördert die Forschung in allen akademischen Disziplinen von der Philosophie über die Nanowissenschaften bis zur Biologie. 2023 hat er insgesamt 1800 Forschungsprojekte unterstützt. 

Ein weiteres Instrument, das dem Staat zur Verfügung steht, ist die Schweizerische InnovationsagenturExterner Link (Innosuisse). Sie bringt den privaten und den öffentlichen Sektor zusammen, um die Forschung und Entwicklung neuer Technologien zu unterstützen. Sie fördert auch die Gründung von Startups. 

Mehrere weltbekannte Forschungsinstitute sind in der Schweiz angesiedelt. Das Paul Scherrer Institut (PSI)Externer Link im Kanton Aargau zum Beispiel ist eines der führenden Forschungsinstitute für Natur- und Ingenieurwissenschaften in Europa. 

Auch in der Weltraumforschung ist die Schweiz führend. Zwei Schweizer Forscher haben den ersten Exoplaneten entdeckt und erhielten dafür 2019 den Nobelpreis für Physik. 

Die Europäische Organisation für KernforschungExterner Link (CERN) in der Nähe von Genf bietet Wissenschaftler:innen aus aller Welt die Möglichkeit, die Elementarteilchen zu untersuchen, aus denen das Universum besteht. Der berühmte Large Hadron Collider (LHC), der 2008 am CERN gebaut wurde, soll dazu beitragen zu klären, wie Teilchen ihre Masse erhalten. 

Editiert von Marc Leutenegger 

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